Wie können digitale Technologien den Pflegealltag erleichtern, ohne den Menschen aus dem Blick zu verlieren? Diese zentrale Frage steht im Mittelpunkt des neuen Podcasts „AIDA – Stimmen aus der Pflege“, der im Forschungsprojekt AIDA an der Evangelischen Hochschule Bochum (EvH Bochum) entstanden ist. In vier thematisch fokussierten Folgen wird das komplexe Thema Digitalisierung in der Pflege greifbar gemacht. Dazu sprechen die Projektmitarbeitenden Svenja Schäfer und Manuel Schlifski mit Menschen, die das Projekt in besonderer Weise mitgestaltet haben, darunter Pflegefachleute, Forschende und Technikentwickler_innen. Zu Wort kommen ihre konkreten Erfahrungen, Herausforderungen und Perspektiven im Umgang mit digitalen Assistenzsystemen in der ambulanten Pflege.
„Pflege bleibt immer Pflege – eine persönliche Dienstleistung und Beziehung. Aber digitale Assistenzsysteme können helfen, Prozesse zu vereinfachen und zu unterstützen“, sagt Moderator Manuel Schlifski, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt AIDA. „Dieser Gedanke zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Gespräche.“
Das Besondere am Podcast: Jede Folge beleuchtet eine andere Sicht auf das Forschungsprojekt – von der Einführung ins Thema bis zu konkreten Einblicken in die Pflegepraxis, in Forschung und Technik. „Wir haben in jeder Episode versucht, einen Perspektivwechsel zu ermöglichen“, erklärt Manuel Schlifski. So gehe es etwa im Gespräch mit Jörg Klomann vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Recklinghausen darum, wie Pflegeeinrichtungen den Umgang mit digitalen Assistenzsysteme erleben: „Er hat digitale Assistenzsysteme in der Pflege mit technischer Assistenz im Auto verglichen. Dabei hat er nachvollziehbar erklärt, dass eine lange Autofahrt ohne technische Unterstützung wie z. B. eine Tankanzeige oder ein Spurhalteassistent natürlich möglich ist, aber es schon Vorteile bringt und Dinge vereinfachen kann oder bequemer macht, wenn man Technik nutzt. Genauso sei es in der Pflege. Das war eine wichtige Erkenntnis, weil sich darin Nutzenpotenziale digitaler Technik direkt aus der Pflegeorganisation widerspiegeln“, sagt Manuel Schlifski.
Im Zentrum des Projekts AIDA steht die Frage, wie digitale Technologien nachhaltig, akzeptiert und wirksam in die ambulante Pflege integriert werden können. Doch mit welchen Methoden lassen sich Wirkung und Akzeptanz überhaupt messen? Und wie können wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische Empfehlungen umgesetzt werden? „Wir haben ein Rahmenmodell entwickelt, das die Wechselwirkungen zwischen technischen, organisatorischen und menschlichen Faktoren verständlich macht. Dabei geht es auch darum, dass z. B. Ressourcen vorliegen müssen, aber auch Fähigkeiten und Kompetenzen sowie eine Offenheit gegenüber einem Change-Prozess“, so Manuel Schlifski. Die Forschenden der EvH Bochum wollen die Erkenntnisse nicht nur theoretisch erfassen, sondern so aufbereiten, dass sie Pflegeorganisationen bei der Einführung neuer Technik wirklich helfen können.
Der Podcast „AIDA – Stimmen aus der Pflege“ richtet sich an alle, die sich für die Zukunft der Pflege interessieren: Fachkräfte, Studierende, Forschende, Entscheidungsträger_innen – und Menschen, die sich ein realistisches Bild davon machen wollen, wie Digitalisierung Pflege konkret unterstützen kann.
Das Forschungsprojekt AIDA wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms Forschung an Fachhochschulen in Kooperation mit Unternehmen” (FH-Kooperativ) gefördert und mit Unterstützung des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Recklinghausen durchgeführt. Der vollständige Projekttitel lautet „Akteurszentrierte Integration Digitaler Assistenzsysteme in Prozesse, Organisation und Lebenswelten der ambulanten Pflege“. Projektleitende sind Prof. Dr. Andrea Kuhlmann und Prof. Dr. Schöttler von der EvH Bochum.
Der Podcast „AIDA – Stimmen aus der Pflege“ ist ab sofort online verfügbar.
>> Alle Folgen finden Sie hier.
Jetzt reinhören, Perspektiven wechseln und Pflege neu denken!
(Bochum, den 31.07.2025)