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FFP bestätigt: „Familienzeit NRW“ ist ein Erfolg
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FFP bestätigt: „Familienzeit NRW“ ist ein Erfolg

Urlaub tut gut: Ein paar Tage am Meer, Wandern gehen oder einfach mal ausschlafen. Die gemeinsame Zeit schafft Erinnerungen, schenkt neue Energie und stärkt das Miteinander. Viele Familien erleben dies gerade in den Herbstferien. Allerdings können sich längst nicht alle die Erholung leisten. Damit mehr Familien mit geringem Einkommen eine Chance auf Urlaub haben, gibt es seit 2021 das Programm FamilienzeitNRW, mit dem besonders belastete Familien unterstützt werden sollen, insbesondere Alleinerziehende, kinderreiche Familien und Familien mit Familienmitgliedern mit Behinderung.

Ob die Rechnung tatsächlich aufgeht und die Hilfe dort ankommt, wo sie gebraucht wird, untersuchte im vergangenen Jahr das Forschungszentrum Familienpolitik der Evangelischen Hochschule Bochum (EvH Bochum) in Kooperation mit dem Neukirchener Jugendhilfeinstitut. „Unser Ziel war, mehr über Nutzen, Nachhaltigkeit und Optimierungsmöglichkeiten der FamilienzeitNRW zu erfahren“, erklärt Prof. Dr. Dirk Nüsken von der EvH Bochum. „Außerdem wollten wir herausfinden, ob die anvisierten Zielgruppen auch tatsächlich davon profitieren.“ Die Studie wurde vom NRW-Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration finanziert, Auftraggeber ist der Reisedienst Diakonie-Ruhr-Hellweg.

Wenig Orga, viel Zeit

Charakteristisch für das Programm „Familienzeit NRW“ ist, dass es die Familien nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch organisatorisch für Entlastung sorgt: „Vollpension und Kinderprogramm sorgen dafür, dass ein großer Teil an Organisationsaufwand wegfällt. Die Familien müssen weder selbst kochen noch einkaufen und können die neu gewonnene Zeit für gemeinsame Aktivitäten nutzen. Unsere Untersuchungen zeigen auch, dass viele den Austausch mit Gleichgesinnten in den Familienferienstätten schätzen“, erklärt Projektleiterin Prof. Dr. Susanne von Hehl.

Insgesamt bescheinigt die Studie der FamilienzeitNRW einen hohen Nutzen: Die befragten Familien geben an, dass sie durchweg zufrieden mit den einzelnen Komponenten des Programms sind, etwa mit der Unterkunft, dem pädagogischen Angebot oder der Verpflegung vor Ort. Die Studienergebnisse belegen auch, dass viele Familien nur durch die Förderung überhaupt eine Möglichkeit zur Familienerholung haben. Eine Teilnehmende schreibt: „Meine Familie war bis jetzt noch nie am Meer. Durch diese Möglichkeit sind wir überhaupt erst mal ans Meer gekommen. Wir hatten jetzt zehn Jahre keinen Urlaub. Also seit meine Kinder auf der Welt sind."

Auswirkungen im Alltag

Obwohl die Familien nach der Erholung recht schnell wieder im Alltag ankommen, zeigen sich laut der Studie auch nachwirkende Effekte: Gewohnheiten des Urlaubs, wie etwa das gemeinsame Abendessen, werden zu Hause übernommen. Und auch der Wunsch nach Wiederholung ist groß, sagt Prof. von Hehl: „Viele, die einmal mitgemacht haben, wollen unbedingt wieder dabei sein. Damit künftig mehr Familien die Chance erhalten, schlagen wir vor, die Teilnahme auf alle zwei Jahre zu beschränken.“. Die Forschenden empfehlen auch, die Einkommensgrenze weiter zu senken, um noch zielgerichteter Familien mit sehr geringem finanziellen Spielraum eine Teilnahme zu ermöglichen. So könne die FamilienzeitNRW“ langfristig noch mehr positive Effekte erzielen und zur Stärkung familialen Lebens beitragen.


Weitere Informationen:

 


Entlastung, Erholung, Austausch: Die FamilienzeitNRW“ hat laut der aktuellen Studie einen hohen Nutzen für die teilnehmenden Familien (© freepik.com)

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Bochum, den 14. Oktober 2025

 

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