Die 5. Sommerhochschule Kinderschutz 2022 zum Thema "Innovative Konzepte für den Kinderschutz in ländlichen und peripherisierten Räumen" fand jetzt an der Hochschule Emden/Leer statt. Mit dabei war EvH-Prof. Dr. Brigitta Goldberg. Sie hielt einen Workshop zum Thema "Datenschutz verhindert Kinderschutz? Kinderschutz bricht Datenschutz? Sinn und Unsinn verschiedener Mythen zu Kinder- und Datenschutz". Darin wurden die rechtlichen Regelungen zum Datenschutz im Kontext Kinderschutz vorgestellt. Ausgehend von den Aufgaben verschiedener Akteur_innen im Kinderschutz wurde herausgearbeitet, welche Bedeutung Vertrauen und Vertraulichkeit in Kinderschutz-Fällen haben und welche Grenzen es gibt, so dass Informationen ohne Einverständnis weitergegeben werden müssen.
Zur Sommerhochschule Kinderschutz schrieben die Organisator_innen: "Weitläufige Entfernungen und eine schwache Infrastruktur, besonders enge soziale Beziehungen und eine ausgeprägte gegenseitige Verwiesenheit, die große Bedeutung von Vereinen oder ein traditionelles Bild der Familie – die Arbeit im Kinderschutz in ländlich geprägten Regionen bringt eine ganze Reihe an Themen und besonderen Anforderungen mit sich. Diese werden in den aktuellen Fachdebatten jedoch häufig vernachlässigt, fast ebenso wie die Folgen urbaner Ungleichheitsentwicklung („Peripherisierung“) nur selten Eingang finden in die Debatten um die Weiterentwicklung des Kinderschutzes in Deutschland.
Die 5. Sommerhochschule nimmt sich dieses wichtigen Themas an. Die Veranstaltung bietet Studierenden der Sozialen Arbeit und anderer Fachrichtungen die einmalige Gelegenheit, einen Einblick in aktuelle wissenschaftliche Debatten zu erhalten, im Kontakt mit Praktiker_innen aus der Region innovative Arbeitsansätze beleuchten zu können, im fachlichen Austausch mit Professor_innen verschiedener Hochschulen und Universitäten theoretisches wie methodisches Wissen zu aktualisieren und bei einem Tagesausflug auf die Insel Norderney in die Strukturbedingungen ländlich geprägter Kinderschutzarbeit einzutauchen."