Der Fachkräftemangel: seit langem ein drängendes Thema im Handwerk. Das Projekt „Fit für Führung und Familie“ unter der Leitung von Prof. Dr. Irene Gerlach (Ev. Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe) rückte die Führungskräfte des Handwerks in den Fokus. Die Abschlusstagung des Projektes am 10. Oktober 2019 in Münster thematisierte wichtige Fragestellungen, zentrale Erkenntnisse und Zukunftsvisionen.
Experte und Keynote-Speaker der Veranstaltung, Prof. Dr. Olaf Arlinghaus, zeigte sich sicher: Besteht in Zeiten leergefegter Arbeitsmärkte die Bereitschaft für permanenten Wandel im Betrieb, braucht das Handwerk die Zukunft nicht zu fürchten. Die Bedeutung von innovativen Führungskonzepten, gerade im Handwerk, untermauerte auch das Bundesprojekt „Fit für Führung und Familie“, durchgeführt vom Forschungszentrum Familienbewusste Personalpolitik (FFP) aus Münster.
Das Projekt zeigte auf: Ein entscheidender Erfolgsfaktor zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sind die Führungskräfte im Betrieb. Diese wurden aber bisher kaum mitbedacht. Speziell diese Gruppe benötigt angesichts des erheblichen Arbeitspensums Entlastungsmöglichkeiten, um Gesundheit, Familie und Beruf in Einklang bringen zu können.
Laut Projekt öffnet sich das Handwerk, ein zentraler Wirtschaftszweig Deutschlands, hier zunehmend neuen Arbeitsmodellen und Führungskulturen. Es gilt, diese weiter zu erschließen und passgenaue Maßnahmen für die oft kleinen Betriebe zu entwickeln. Befragungen aus dem Projekt zeigten: Vor allem die männlichen Führungskräfte benötigen zielgruppengerechte Angebote für die gesundheitliche Selbstfürsorge.
Das Projekt „Führungskräfte im Handwerk (FüH)“ ist ein mehrdimensionales Unterstützungskonzept zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität von Führungskräften. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Neben dem FFP engagieren sich im Projekt die Handwerkskammer (HWK) Münster und die Krankenkasse IKK classic.