Menu
Ausstellung
Bild verkleinern

Ausstellung "Kunst trotz(t) Armut" an der EvH beendet

EvH-Professorin Dr. Helene Skladny (l.) besuchte mit ihren Studierenden die Armutsausstellung. Foto: Gnauert

Bis zum 30. Oktober war die Wanderausstellung „Kunst trotz(t) Armut“ in der Ev. Hochschule RWL zu sehen. An die Immanuel-Kant-Straße geholt hatte sie die Bochumer Diakonie anlässlich ihres 90-jährigen Bestehens. Eine Besonderheit der Ausstellung war, dass Werke renommierter Künstlerinnen und Künstler wie Winfried Baumann, Harald Birck oder Ingrid Bahß und Arbeiten obdachloser Menschen gezeigt wurden. „An den Wänden hier hängen keine Auftragsarbeiten, sondern nur welche, die aus eigenem Antrieb entstanden sind“, erklärte Kurator Andreas Pitz. Somit sei die Ausstellung über die Jahre immer politischer geworden. Mehr als 100 000 Menschen hatten sie in zehn Jahren bereits gesehen.

Bei der Eröffnung in Bochum beschrieb Ingrid Bahß, wie sie sich mit ihren Fotografien wohnungslosen Menschen in Köln genähert und sie gemeinsam mit für sie typischen Gegenständen abgelichtet hatte. Andere Fotos stammten aus dem russischen Projekt Hotel Marfino – dem schönsten Obdachlosenheim der Welt. Bei vielen Werken spürte man: Wohnungslos und arm zu sein, das bedeutet auch einen ständigen Kampf mit Ämtern und Bürokratie. Sei es historisch mit dem Beantragen eines damals noch nicht sprichwörtlichen Armutszeugnisses oder mit etlichen benötigten Stempeln.

Inspirieren lassen konnten sich Besucher auch von der Idee der Diakonie Düsseldorf, nützliche wasserdichte Shelter Bags zu verkaufen, die nur doppelt zu haben sind – und von denen die zweite stets ein wohnungsloser Mensch erhält.  So schlug die Ausstellung immer wieder eine Brücke zwischen den Jahrzehnten. „Nicht zuletzt durch die Altersarmut ist Armut inzwischen in der Mittelschicht angekommen“, sagte Kurator Pitz.

In der Ev. Hochschule befanden sich die Exponate mitten im Lehrbetrieb, ausführliche Tafeln vermittelten Hintergründe. Die an den Gängen gelegenen Seminarräume belebten die Ausstellung und schufen eine alltägliche Auseinandersetzung. „Ich hoffe, dass alle unsere 2400 Studierenden die Chance nutzen, sie sich anzusehen“, hatte EvH-Rektorin Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann bei der Vernissage betont.

Zurück