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Fachtag zur Digitalisierung in der Beratungsarbeit
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Fachtag zur Digitalisierung in der Beratungsarbeit

"Ber@tung Digit@l": Gemeinsam mit den Innovation-Labs der Evangelischen Hochschule RWL und dem Innovation-Lab der Katholischen Hochschule (KatHo) NRW, Abteilung Köln, lud das Diakonische Werk Rheinland am 1. Oktober 2019 zum Fachtag zur Digitalisierung in der Beratungsarbeit ein. Themen waren Fragestellungen, Hürden, Vor- und Nachteile der Digitalisierung in der Beratungsarbeit.

Heike Moerland, Leiterin des Geschäftsfeldes für berufliche und soziale Integration, eröffnete die Veranstaltung im Tagungszentrum „Auf dem heiligen Berg“ in Wuppertal gemeinsam mit Jens Koller vom Innovation-Lab Bochum. Mit rund 120 Teilnehmenden aus dem Diakonischen Werk war die Veranstaltung ausgebucht.

Bereits in der ersten Fragerunde nach dem Eröffnungsvortrag von Heinz Thiery, Vertreter der Deutschsprachigen Gesellschaft für psychosoziale Olineberatung e.V., wurde deutlich, wie hoch der Bedarf von Seiten der Praxisstellen ist, sich mit Hürden und Chancen der digitalen Beratung auseinanderzusetzen.

Nach dem Eröffnungsvortrag und den darin präsentierten Vor- und Nachteilen von digitaler Beratung als ergänzende Methode zur „Face-to-Face“-Beratung wurden die Teilnehmenden zum „digitalen Buffet“ eingeladen. Bei diesem offenen Format zur Vorstellung von „guter Praxis“ wurde viel Raum für den Austausch zwischen den Teilnehmenden als „Expertinnen und Experten in eigener Sache“ gegeben.

Gleichzeitig konnten vorhandene Praxisbeispiele betrachtet, ausprobiert und nachgemacht werden. Die Vielfalt der möglichen Einsatzfelder wurde hierbei vor allem auch durch die Pluralität der Praxisstellen sichtbar: So hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich die Arbeit von Onlineberatungsstellen der Jugendmigrationsdienste Bonn, der Jugendhilfe Münsterland, der Suchthilfe sowie auch der digitalen Beratung durch Video-Dolmetscher im Detail anzusehen und auszutesten.

Rückblickend lobten viele der Teilnehmenden die von den Innovation-Labs konzipierte Mischung aus kollegialer Beratung und Netzwerkarbeit sowie den gegebenen Raum zum Ausprobieren und das Erfahren von zahlreichen Berichten. Nach einer Mittagspause folgte die inhaltliche Vertiefung des Themas in vier unterschiedlichen Workshops:
Bei den FAQs zur Online-Beratung konnten die Teilnehmenden ihre Fragen an Özcan Ülger von den Jugendmigrationsdiensten in Bonn richten.

Gabriele Borchers, Leiterin des Psychologischen Beratungszentrums der evangelischen Gemeinde Düren, erläuterte in einem zweiten Workshop die Inhalte und Abläufe von Online-Beratung im Unterschied zur „Face-to-Face“-Beratung. Im dritten Workshop, geleitet von Simone Patrin, Referentin für Sozialrecht der Diakonie RWL, konnten die Teilnehmenden
sich mit Fragen rund um den Datenschutz in der Online-Beratung auseinandersetzen.

Im vierten Workshop wurde die Möglichkeit der elektronischen Videoberatung mit der Software "elVi" vorgestellt. Prof. Dr. Martin Klein, Prorektor der Katholischen Hochschule NRW, erklärte in seinem Einführungsvortrag, unter welchen Aspekten eine datenschutzkonforme Nutzung von Onlinetools zur Beratung möglich sein kann. Hierbei wurde besonders deutlich, wie notwendig sichere und einfach bedienbare Softwarelösungen sind, um professionell und vor allem sicher mit den Klienten arbeiten zu können.

Im Anschluss folgte die Vorstellung der Software „elVi“ sowie eine angeregte Fragerunde zu ihrem praktischen Nutzen,
welcher sich Astrid Drewes und Maria Weißberg von der evangelischen Jugendhilfe Münsterland gemeinsam mit Luise Kumpf von der CompuGroup Medical Deutschland AG stellten.

Für einen gelungenen Abschluss der Veranstaltung und einer Gegenüberstellung von praktischer Nutzbarkeit und ethischen Perspektiven sorgten Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann, Rektorin der Evangelischen Hochschule RWL und Mitglied des Deutschen Ethikrats, und Heidrun Schulz-Rabenschlag, Fachbereichsleitung der Sozialen Dienste der Diakonie Mark-Ruhr, in einer moderierten Podiumsdiskussion.

Die ausgewählten Expertinnen antworteten auf die noch offenen Fragen aus dem Plenum und stellten aus ihrer Perspektive die Chancen, aber auch Hürden von digitaler Beratung vor. Bis zum Schluss lag es also in der Eigenverantwortung der Teilnehmenden, für ihre Praxiseinrichtungen gezielt nach nutzbaren Lösungen für einen sinnvollen und] professionellen Einsatz von digitalen Angeboten im Rahmen der Beratungsarbeit zu suchen.

Rückblickend betrachten die Innovation-Labs des Transfernetzwerks Soziale Innovation, vertreten durch Sinem Ulutas, Jens Koller und Tristan Steinberger, die Veranstaltung als sehr gutes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit von Praxis und Hochschule und den damit verbundenen wechselseitigen Transfer als zukunftsweisende Chance zur weiteren Professionalisierung der sozialen Arbeit.

Tristan Steinberger

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