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Bundeskanzlerstipendiat an der EvH
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Bundeskanzlerstipendiat an der EvH

Nächster Halt: Bochum - Frans Manthosi ist angekommen. Bereits im April 2021 bewirbt sich der Sozialarbeiter, unterstützt von seiner Vorgesetzen Dr. Shernaaz Carelse und Marichen van der Westhuizen (Leiterin des Fachbereichs Soziale Arbeit), für das Bundeskanzler-Stipendium der Humboldt-Stiftung in Deutschland. Nach seinen beiden Masterabschlüssen in "Social Work" und "Child and Family Studies" promoviert er nun in Sozialer Arbeit an der University of Western Cape (Südafrika) und möchte dafür Daten in Deutschland sammeln. Das war nicht einfach, denn es gab während des gesamten Bewerbungsverfahrens Herausforderungen. Eins der Hindernisse bestand beispielsweise darin, dass sein Vorstellungsgespräch in der Woche seiner Lobola-Verhandlung (Teil der Hochzeitsvorbereitungen) stattfand. Die Anwesenheit von Verwandten und der Großfamilie, sowie Renovierungsarbeiten im Haus, führten dazu, dass er keinen ruhigen Platz fand, um an dem Auswahlgespräch für das Stipendium teilzunehmen. Frans musste sich etwas einfallen lassen, um bei diesem wichtigen Interview dabei zu sein und fand eine Lösung. Sein Arbeitgeber, bei dem er seit neun Jahren beschäftigt war, gewährt keinen Sabbatical-Urlaub - und er stand vor dem zweiten Hindernis. Daraufhin beschloss Frans, seine Festanstellung zu kündigen, um die Gelegenheit in Deutschland zu nutzen. Auch die Beschaffung des Visums führte zu einem Problem, da es Schwierigkeiten bei der Terminvergabe gab. Er setzte seine sozialarbeiterischen Fähigkeiten ein, um die Beamten der deutschen Botschaft in Südafrika zu überzeugen. Das Visum hielt er erst zwei Tage vor Abflug in den Händen, doch nun stand seiner Reise nichts mehr im Wege.

 

 

Seine Motivation entsteht aus dem Wunsch nach Verbesserung. "Ich möchte durch meine Forschung Richtlinien entwickeln, die Kinder bei privaten Pflegefamilien zugutekommen. Für mich steht das Wohl der Kinder an erster Stelle und ich wünsche mir, dass bei der Auswahl von Pflegeeltern standardisierte Berichte genutzt werden können. Die Vorbereitung künftiger Pflegeeltern und auch deren Auswahl sind abhängig von der individuellen Arbeitsweise der Sozialarbeiter_innen. Die Kinder haben jedoch alle einen Anspruch auf Schutz und Sicherheit, auch wenn es beispielsweise während der Pubertät in den Familien zu Problemen kommt oder sie volljährig werden. Darauf müssen Pflegeeltern frühzeitig vorbereitet werden. Für meine Doktorarbeit habe ich in Südafrika bereits Daten gesammelt und möchte sie hier in Deutschland mit Best-Practise-Beispielen vergleichen und gegenüberstellen."

 

An der EvH wird er in seinen Forschungen durch Dr. Brigitta Goldberg unterstützt, seiner wissenschaftliche Gastgeberin. Zusätzliche Hilfen für den Alltag in Deutschland erhält der Stipendiat durch das International Office der EvH. "Als ich in Südafrika während der unterschiedlichen Widrigkeiten Sorgen und Ängste hatte, war die EvH ein sicherer Hafen für mich. Die Unterstützung, die ich bereits im Vorfeld erhielt, gab mir das Gefühl, dass, sobald die organisatorischen Hürden gemeistert sind, alles gut wird. Ich stehe auch im Austausch mit anderen südafrikanischen Stipendiaten, die mir von Problemen beim Ankommen in Deutschland berichten. Da geht es mir anders, mir wird es leichtgemacht, mich zu orientieren und in Bochum Fuß zu fassen."

 

Frans schrieb seine Masterarbeit zum Thema "Kinship foster care – perceptions and experiences of grandparents regarding fostering their teenage offspring".

 

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