Tritt aufgrund von chronischer Krankheit, Behinderung oder bedingt durch einen Unfall Pflegebedürftigkeit ein, stellen sich für Betroffene und ihre Familien eine Reihe von Fragen: Was muss nun organisiert werden? Wie kann das Leben zuhause möglichst lange weiter aufrechterhalten werden? Welche Hilfen und Unterstützungsangebote stehen dafür zur Verfügung? Welche Anträge müssen schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden? Es gilt, das tägliche Leben um die Pflegebedürftigkeit neu zu arrangieren. Pflegeberatung ist dabei oftmals eine der ersten Leistungen, die von pflegebedürftigen Menschen in Anspruch genommen werden kann und der Versorgungsplanung dient.
Einen solchen Hilfe- und Versorgungsplan für betroffene Menschen zu erstellen, war die Aufgabe für Bachelorstudierende der Pflegewissenschaft und des Gesundheits- und Pflegemanagements im zweiten Semester in der Lehrveranstaltung „Case Management“ von EvH-Prof. Dr. Christiane Knecht. Neben der Vermittlung des Vorgehens bei einer Versorgungsplanung entwickelten die Seminarteilnehmenden einen Leitfaden mit zentralen Fragen, der zur Ermittlung des Bedarfs diente. Im Verlauf des Sommersemesters konnten die Studierenden dann eine begleitete Versorgungsplanung anhand von Fallbeispielen entwickeln.
Begleitung in allen Fragen des Sozialrechts und Bundesteilhabegesetzes erfuhren sie dabei von Ulrike Häcker, die als Diplom-Sozialjuristin im „Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben“ im Regierungsbezirk Detmold tätig ist. Bei Fragen rund um die Organisation der Pflege im Alltag stand die Familien- und Krankenpflege Bochum als EvH-Kooperationspartner den Studierenden beratend zur Verfügung.
Der gemeinsame Austausch mit diesen Expertinnen und Experten wurde zur Weiterentwicklung der Versorgungspläne von den Studierenden intensiv genutzt, was die Ergebnisse zeigen. In den abschließenden Versorgungsplänen gelingt den Studierenden nicht nur, die Situation und den Versorgungsbedarf aus der Perspektive der betroffenen Menschen und ihrer Familien zu betrachten, sondern auch, grundlegende strukturelle Versorgungsprobleme herauszuarbeiten. Resümierend bleibt festzuhalten, dass die Konzeption der Lehrveranstaltung gelungen ist und für alle Beteiligten feststeht, dass es diese weiter zu intensivieren und auszubauen gilt.