Zwölf EvH-Studierende waren jetzt unter Leitung von EvH-Prof. Dr. Brigitta Goldberg und Prof. Dr. Dirk Nüsken in Israel, erkundeten das Land sowie die Kinder- und Jugendhilfe. Die Exkursion widmete sich unterschiedlichen Themen. So besuchte die Gruppe zahlreiche historisch und religiös bedeutsame Orte wie die Altstadt von Jerusalem und den Ölberg, Nazareth und den See Genezareth.
Der Kibbuz Ein Gedi gab Einblick in jüdische Kollektivsiedlungsformen, und beim Baden im Toten Meer genossen die Teilnehmer_innen den legendären Schwebezustand. Die internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zeigte eindrücklich und systematisch die Geschichte des Antisemitismus und des nationalsozialistischen Völkermords an den Juden in Europa auf.
In all diesen und vielen weiteren Begegnungen etwa in Tel Aviv, in Haifa oder auf den Golan-Höhen zeigte sich immer wieder die Vielfalt und Zerrissenheit der modernen israelischen Gesellschaft, die als Einwanderungsgesellschaft jüdisch-orthodox, arabisch-muslimisch, säkular oder/und russisch geprägt ist. Sie trägt somit einerseits weltanschauliche und religiöse Paradoxien in sich, die sich an einem Ort hoch konflikthaft zeigen, und andererseits eignet sie sich an anderen Orten als Beispiel für die friedliche Koexistenz von Religionen und Kulturen.
Die aktuelle politische Situation konnte die Exkursionsgruppe mit dem Chefredakteur einer großen israelischen Tageszeitung erörtern. Sozialpädagogisch-fachliche Themen bildeten den Schwerpunkt beim Besuch des 34. internationalen Weltkongresses von FICE International in Tel Aviv. FICE ist ein internationales Netzwerk, das sich mit Fragen fremduntergebrachter Kinder befasst und deren deutsche Sektion die IGfH ist.
Das Thema Care-Leaver und die Konzepte der israelischen Youth-Villages, einer Mischung aus Internats- und Heimerziehung, bildeten hier erkennbare Schwerpunkte. Im Rahmen des Kongresses konnten die Teilnehmenden an einem Tag auch solche Youth-Villages besuchen. Die Gruppe war dankbar für sehr intensive Tage mit interessanten Begegnungen und vielen Gesprächen mit Menschen in Israel, die ihr einen geschärften Blick für gesellschaftliche, politische, soziale und fachliche Fragen auch in Deutschland ermöglichen.