Von Düsseldorf aus flog jetzt eine 14-köpfige EvH-Exkursionsgruppe ins russische St. Petersburg. Das weitere Ziel: Vologda. Zunächst aber nutzten die Studierenden um EvH-Professorin Dr. Hannelore Lier-Schehl die Gelegenheit, den Katharinenpalast - inklusive eines Nachbaus des Bernsteinzimmers – zu besichtigen.
Glanz und Pracht der Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg versetzten die Besucher in Staunen: von den kulturellen Schätzen der Eremitage über den Platz der Künste, das Puschkin-Denkmal, die Isaakskathedrale bis hin zu den Altbauten der italienisch-holländisch Inspirierten. Im Nachtzug ging es schließlich weiter nach Vologda, wo die Gruppe von einer Mitarbeiterin des International Office mit dem Bus abgeholt und auf zwei Wohnheime aufgeteilt wurde.
"Was ist Soziale Arbeit?"
Der kulturelle Austausch begann mit einer Gruppenarbeit der russischen und deutschen Studierenden zum Thema „Was ist Soziale Arbeit?“, gefolgt von einem Vortrag von EvH-Prof. Dr. Dirk Nüsken. Für das Abendprogramm sorgten die Dozentinnen und Studierenden der russischen Universität, die einen traditionellen Tanzabend organisierten.
An Tag 4 besuchte die EvH-Delegation das Zentrum für soziale Familien- und Kinderhilfe als eines der ältesten sozialen Institutionen in Vologda. Die staatliche Einrichtung in Zuständigkeit der Regionalregierung wurde im Jahre 1994 als Zentrum für Sozialpsychologische Hilfen eröffnet. Sie finanziert sich durch die kommunale Übernahme der Personalkosten, geringe jährlich wechselnde Zuschüsse des Staates sowie Spenden für die Sachmittelbeschaffung.
Zentrum unterstützt Familien
Das Zentrum richtet sich an Familien und Alleinerziehende mit behinderten und nicht behinderten Kindern, welche bei der Betreuung bis zum 23. Lebensjahr unterstützt werden. Für straffällige Minderjährige gibt es Angebote zur gesellschaftlichen Reintegration. Überdies hilft das Zentrum bedürftigen Familien mit Nahrungsmitteln und Bekleidung.
Im Anschluss an eine vielschichtige Diskussion übergaben die EvH-Studierenden das Wort an die russischen Kommiliton_innen. Letztere beschrieben die zunehmende Bedeutung und Etablierung der Kinderrechte in der russischen Gesellschaft und berichteten über ein neues pädagogisches Konzept, welches für eine „Soziale Familie“ in pädagogischen Einrichtungen eintritt.
Delegation besucht Reha-Zentrum
Am Freitag besuchte die Delegation das Rehabilitationszentrum in Vologda. Nach der Rückkehr an die Universität standen Vorträge auf dem Programm. Prof. Dr. Hannelore Lier-Schehl begann mit dem Thema „Unterstützung für Familien mit seelischer Erkrankung in Deutschland“. Im Anschluss daran folgten sowohl deutsche als auch russische studentische Präsentationen.
Am Samstag fuhr ein Bus die Gruppe zum Freilichtmuseum, am Tage darauf verabredeten sich die Studierenden aus Vologda und der EvH zum gemeinsamen Abendessen. Danach klang der Abend mit Gesang und geselligem Beisammensein aus, bevor die Bochumer um 22 Uhr zur Rückfahrt den Nachtzug nach Moskau bestiegen.