„Jeder Moment ist Leben“ – so lautete das Motto der Auftaktveranstaltung der Hospiz- und Palliativtage NRW am Freitag, 13. Oktober 2017. Alpha NRW (Ansprechstellen im Land NRW zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung) hatte zusammen mit dem Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW zu einer rundum informativen und abwechslungsreichen Veranstaltung nach Düsseldorf eingeladen. Unter den rund 500 Teilnehmenden befanden sich auch drei Vertreterinnen der EvH RWL.
Welche Momente im Angesicht von Sterben, Tod und Trauer erlebt werden, das erfuhren die beiden Studentinnen Anne Andretzko und Michelle Rinke zusammen mit Prof. Dr. Alexandra Lehmann im Rahmen eines Seminars im Modul „Menschen in der zweiten Lebenshälfte“ (BA Soz.Arb.). So stellte beispielsweise Heiner Melching, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, die provokante Frage: „Wen kümmern die Alten?“ Und Prof. Dr. Traugott Roser vom Lehrstuhl für Praktische Theologie an der Uni Münster verwies auf die Belastung der Menschen, die mit sterbenden Menschen arbeiten: „Wie viel Tod verträgt das Team?“ (s. auch das entsprechende Buch von Monika Müller und David Pfister, 2014).
Was nehmen die Studentinnen mit? Unter anderem, dass es um die Haltung geht, den Bedürftigen zu sehen, und nicht darum, ein eigenes Bedürfnis zu befriedigen. Dass man Mensch bleiben muss, losgelöst von Schemata und Verordnungen. Dass Sterben nicht gleich sterben ist (besonders beeindruckend im Plenum geschildert von Betroffenen und Helfenden an ihrer Seite). Und dass alles nicht nur eine Frage von professioneller Distanz ist, um die es in der Sozialen Arbeit ja oft geht, sondern auch und gerade von professioneller Nähe.
https://alpha-nrw.de/auftaktveranstaltung-der-hospiz-und-palliativtage-nrw/