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EvH-Studierende diskutieren den Sozialraum Kirche
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EvH-Studierende diskutieren den Sozialraum Kirche

Re-Casting der Erlöserkirche Annen: Aufgrund hoher Instandhaltungsrückstände und schwindender Ressourcen stehen viele Kirchengemeinden vor zentralen Entscheidungen, wie aktuell und zukünftig mit ihren Immobilien umgegangen werden soll. Diese Frage stellte sich auch Pfarrer Claus Humbert in Witten-Annen. Die Erlöserkirche sowie das Gemeindehaus mussten dringend saniert werden, Mittel dafür standen nur in sehr geringem Maße zur Verfügung. Letztendlich musste die Entscheidung getroffen werden, das Gemeindehaus zu verkaufen, um aus dem Erlös die Sanierung der Erlöserkirche finanzieren zu können.

Die Erlöserkirche erscheint heute in neuem Glanz und in einem innovativen Konzept, das es Claus Humbert ermöglicht, in der Kirche sowohl Gottesdienste als auch einen Großteil der Aktivitäten des Gemeindehauses (z.B. Konfirmandenunterricht) durchzuführen. Die Kirche verfügt über ein helles innenarchitektonisches Konzept mit Fußbo-denheizung, neuem Beleuchtungskonzept und einer Küche im Kirchenraum. Die Bestuhlung ist flexibel und kann vielen Anforderungen und Veranstaltungsformaten entsprechen, wie Konzerten oder der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an einen Wittener Bürger. Damit sind die Möglichkeiten einer derart sanierten Kirche noch bei Weitem nicht ausgeschöpft, wie ähnliche Projekte mit Quartiersansätzen v.a. in Großbritannien erfolgreich zeigen.

Mit seinem in diesem Semester gestarteten Praxisprojekt im Studiengang Heil- & Inklusive Pädagogik widmet sich EvH-Prof. Dr. Hendrik Baumeister mit seinen Studierenden der Frage, welchen Nutzungen dieser neue Kirchenraum zusätzlich noch entsprechen kann. Dabei gilt es nicht, den Raum einfach nur umzunutzen und damit auch seine Identität infrage zu stellen. Es geht insbesondere darum, gerade die christliche Identität des Raumes authentisch für die Menschen der Gemeinde nutzbar zu machen. Aber was möchten sie in diesem Raum durchführen? Was benötigen sie in der Gemeinde? Welche kooperativen Potenziale liegen bei weiteren Einrichtungen und Akteuren der Gemeinde?

Um zunächst diese Fragen beantworten zu können, lohnt sich ein Blick in den Sozialraum der Kirche. Mittels datenbasierter Sozialraumanalysen näherte sich Baumeister mit den Studierenden dem Sozialraum der Kirche, bevor sich die Gruppe dort jetzt mit Pfarrer Humbert traf, um mittels Quartiersspaziergängen und Kurzbefragungen „Stimmen und Stimmungen“ vor Ort einzufangen. Darauf basierend sollen nun in einem weiteren Workshop Interventionen entwickelt und im Sommersemester 2022 umgesetzt werden, die den Kirchenraum füllen und die Menschen in der Gemeinde zusammenbringen.

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