24 EvH-Studierende der Heilpädgogik/Inklusive Pädagogik erlebten vom 1. bis 3. November im Rahmen einer Exkursion die Stadt Hamburg. Den Kern bildete der Aufenthalt im Dialoghaus Hamburg. Seit 18 Jahren läuft dort die Dauerausstellung „Dialog im Dunkeln“, seit fünfeinhalb Jahren die Dauerausstellung „Dialog im Stillen“ sowie seit ca. eineinhalb Jahren die Ausstellung „Dialog mit der Zeit“. Die Studierenden besuchten alle drei Ausstellungen, begleitet durch Ex-pert_innen für die Themen Sehen, Hören oder Alter.
Die Studierenden erfuhren quasi am eigenen Leib, wie es sich mit möglichen Beeinträchtigungen anfühlt, und haben Ideen für eine Gestaltung von Unterstützungs- oder Förderangeboten entwickelt. Die Workshops „Dialog mit der Zeit“ werden von Menschen, die über 70 Jahre alt sind, geleitet. Es ist eine Ausstellung über die Potenziale des Alters und den Prozess des Älterwerdens. Sie ermöglicht dem Publikum, einen Blick in die Welt älterer Menschen zu werfen und vermittelt ein differen-ziertes Bild vom Alter und vom Altern.
Die Ausstellung besteht aus einer Anzahl von Stationen, an denen unterschiedliche Aspekte des Alterns in kreativer und spielerischer Art und Weise aufgenommen werden.“ Besonders interessant war der Erfahrungsraum, in dem zahlreiche Experimente zu finden waren, in denen „Alter“ individuell simuliert bzw. anhand alltäglicher Handlungen erfahren und nachempfunden werden konnte. https://dialog-in-hamburg.de/ausstellungen/dialog-mit-der-zeit/
Auch führten gehörlose Mitarbeiter drei kleine Gruppen durch schallisolierte Ausstellungsräume, die in der Stille liegen. Im Rahmen einer 60-minütigen Führung wurden unterschiedliche Stationen durchlaufen, die sich verschiedenen Blickwinkeln der nonverbalen Kommunikation widmen. Das Hören wurde „ausgeschaltet“, und in sechs verschiedenen Stationen wurden Aufgaben gestellt, die ohne Gehör, dafür mit deutlicher nonverbaler Kommunikation, bewältigt wurden.
Dialog im Dunkeln: In mehreren Gruppen nahmen die Studierenden an einer 90minütigen Führung teil und wurden von jeweils einem blinden Mitarbeiter durch verschiedene Räume geführt. „Die Idee ist denkbar einfach: In völlig abgedunkelten Räumen führen blinde Menschen das Publikum in kleinen Gruppen durch eine Ausstellung. Aus Düften, Wind, Temperaturen, Tönen und Texturen werden ein Park, eine Stadt oder eine Bar gestaltet. Alltagssituationen, die in unsichtbarer Form eine völlig neue Erlebnisqualität erhalten. Ein Rollentausch findet statt: Sehende Menschen werden herausgelöst aus sozialer Routine und gewohnter Rezeption. Blinde Menschen sichern Orientierung und Mobilität und werden zu Botschaftern einer Kultur ohne Bilder. Der Zuspruch ist beachtlich: DIALOG IM DUN-KELN® wurde bisher in 30 Ländern und 110 Städten weltweit präsentiert und beeindruckte über sechs Millionen Besucher.“
Alle Teilnehmer_innen waren begeistert von den gesammelten Erfahrungen und Eindrücken hinsichtlich der verschiedenen Sinne. Eine Sensibilisierung für andere Sinne als die „üblich“ genutzten vermittelte eine Wertschätzung des alltäglichen Lebens von Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen. Eine Reflexion des Erlebens fand an beiden Tagen statt.