Acht Studienpioniere der Evangelischen Hochschule RWL sowie Pioniere der Hochschule Ostwestfalen-Lippe machten sich jetzt zu einer Exkursion in die Bundeshauptstadt Berlin auf. Der Ortsteil Friedrichshain im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg stellte für die Studierenden eine gute Ausgangsposition dar, um die geplanten Exkursionspunkte binnen kurzer Zeit zu erreichen. Zunächst besichtigte die Gruppe den Bundestag. In einem Vortrag auf der Besuchertribüne des Plenarsaals konnten sie ihr Wissen über die Aufgaben und Zusammensetzung des Parlaments erweitern. Im Anschluss besichtigten die Studienpioniere die Kuppel des Reichstagsgebäudes, von der man einen wunderbaren Blick über die Stadt hat.
Nach einem kleinen Zwischenstopp am Brandenburger Tor ging es für die Studienpioniere ins Bundesministerium für Bildung und Forschung. In einem Vortrag erhielten sie Einblick in die Aufgaben, Ziele und Zuständigkeiten des Ministeriums. Ein abschließender Dialog zwischen den Studierenden und einem Mitarbeiter des Ministeriums rundete den Besuch ab. Für die Pioniere endete der Tag mit dem Theaterstück FEAR des Regisseurs Falk Richter an der Berliner Schaubühne. Das Stück, bestehend aus Schauspiel, Tanz, Fotos und Videoprojektionen, zeigte, wie längst überkommen geglaubte Denkmuster und Ängste aus Zeiten des Nationalsozialismus nach Deutschland zurückgekehrt sind.
Am nächsten Morgen stand das Jüdische Museum auf dem Programm, wo die Studierenden am Workshop „Bleiben oder Gehen“ teilnahmen. Durch biografisches Arbeiten und theaterpädagogische Methoden wurde die Situation deutscher Juden in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts veranschaulicht, um so zu der Fragestellung zu kommen, wann für jeden individuell der richtige Zeitpunkt war, Deutschland zu verlassen.
Das anschließende Treffen mit der Gründerin von arbeiterkind.de, Katja Urbatsch, erwies sich als gelungener Abschluss der Exkursion. Die Stiftung unterstützt Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne akademischen Hintergrund dabei, als Erste in ihrer Familie zu studieren. Da das Projekt Studienpioniere auf genau dieser Grundidee beruht, fanden die Stipendiat_innen schnellen Zugang, um mit Frau Urbatsch über Ideen und Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.
Josephine Beyer