Am 25.11.22 machte sich eine Gruppe Studierender aus den Seminaren „Geschichte der Heilpädagogik und Inklusiven Pädagogik“, begleitet von Philipp Bryant und Kathrin Römisch, auf den Weg zur Gedenkstätte in Hadamar, um die Inhalte zu aus den Seminaren zu den Themen Euthanasie und Zwangssterilisation zu vertiefen. In Hadamar wurden während des Nationalsozialismus ca. 15.000 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen systematisch getötet.
Die Exkursionsgruppe wurde von dem Team, das uns durch den „Studientag“ führte, in Empfang genommen. Zur Einstimmung haben Kleingruppen Zitate rund um die Begriffe Behinderung und Andersartigkeit diskutiert und diese in der Folge in einen Zeitstrahl eingeordnet. Besonders auffällig war dabei folgendes Zitat:
Eingeordnet haben die Studierenden dies in den Zeitraum des Nationalsozialismus, jedoch stammt das Zitat aus dem Jahr 2021 aus einer Stellungnahme der AFD-Fraktion zum Haushaltsdefizit im Bad Kreuznacher Kreistag zum Dt. Bundestag 19. Wahlperiode und bezieht sich auf 2 Männer mit starken Beeinträchtigungen. Die Zitate belegten eindrücklich, dass eugenisches Gedankengut weitaus älter ist als der Nationalsozialismus und dass auch heute noch eugenisches Gedankengut vorherrscht.
Auf einem Rundgang um das Gebäude wurden die Informationen bzgl. der Geschichte der Euthanasie in Hadamar vermittelt. Der Keller der Einrichtung diente im Jahr 1941 (Jan. –Aug. Aktion T4) als Tötungsbereich. Hier wurde ein eindrucksvoll-beklemmender Einblick in die Abläufe und das Vorgehen gegeben. Nick Haenel, Student der HP u. IP stellt abschließend fest: „Es ist erschreckend, wie präzise die Tötungsmaschinerie im Nationalsozialismus war“.
Am Nachmittag hatten die Studierenden dann die Gelegenheit, in kopierten Originalakten die Bioraphien von in Hadamar Getöteten zu rekonstruieren. Durch diese Fallarbeit konnte eine intensive Auseinandersetzung geschehen und die Geschichte wurde greifbar.
Hadamar als Ort gelebter Erinnerungskultur hat bei den Teilnehmenden der Exkursion verschiedenste Reaktionen hervorgerufen:
Das Resümee des Tages fasst Adrian Klug zusammen: „Die Führung im Rahmen der Exkursion war sehr eindrücklich, informativ und bewegend.“