Bund und Länder fördern im Rahmen ihres gemeinsamen Programmes „FH-Personal“ die Gewinnung und Qualifizierung professoralen Personals an 64 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW). Darunter ist auch die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL).
Nach einem gründlichen Auswahlverfahren stehen die zu fördernden Hochschulen der ersten Bewilligungsrunde fest. Insgesamt stellen Bund und Länder in den kommenden acht Jahren ca. 430 Mio. Euro zur Verfügung, um Fachhochschulen in der Entwicklung und Umsetzung ihrer Personalgewinnungskonzepte zu unterstützen.
Die EvH RWL hat mit dem Vorhaben „TiFo – Tiefes Forschen“ überzeugt. Es verfolgt das Ziel, eine nachhaltige Personalstrategie zur Förderung des professoralen Nachwuchses zu etablieren. Dabei knüpft es zum einen an die im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Innovative Hochschule“ geförderte Transferstrategie, zum anderen an den Hochschulentwicklungsplan der EvH RWL 2021-2027 an.
Die Maßnahmen sollen einen Beitrag zur Bewältigung des in der Sozial-, Gesundheits- und Pflegewirtschaft eklatanten Fachkräftemangels leisten und zugleich auf die aktuellen und zukünftigen Fragen gesellschaftlichen Zusammenlebens reagieren. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Unterstützung sozialer Innovationen. Zentrales Ziel ist es, neue Partner aus der Sozial-, Pflege- und Gesundheitswirtschaft zu gewinnen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, Ideen aus den Kooperationen aufzugreifen und in neuen Projekten umzusetzen.
Im Mittelpunkt steht das Forschungs- und Promotionszentrum „TiFo – Tiefes Forschen“. Es soll zum einen dem professoralen Personal der EvH RWL erlauben, sich tiefergehend mit Forschungsinhalten zu beschäftigen. Zum anderen soll es die Qualifikationsmöglichkeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses verbessern. Beides erfolgt gemäß den drei Forschungsschwerpunkten der EvH RWL - Disability, Diversität, Soziale Innovation und Partizipation. Besonderes Augenmerk liegt dabei, neben der Inter- und Transdisziplinarität, auf der Drittmitteleinwerbung sowie auf der Promotionsförderung. Die Laufzeit des Vorhabens "TiFo – Tiefes Forschen" beträgt sechs Jahre.
Die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, erklärt: „Fachhochschulen/HAW verbinden Wissenschaft und Anwendung. Diese Aufgabe ist in dem Transformationsprozess, in dem wir uns befinden, von höchster Wichtigkeit. Deshalb benötigen sie hochqualifiziertes professorales Personal mit Erfahrung in Wissenschaft und Praxis." Klare und strukturierte Karrierewege zur Fachhochschulprofessur gebe es bisher jedoch nicht in ausreichendem Maße. Deshalb würden Instrumente sowohl zur Personalgewinnung und Sichtbarmachung des Berufsbildes als auch Maßnahmen zur Qualifizierung professoralen Personals gefördert.