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Zwischenbilanz zur Bochumer Fallwerkstatt
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Zwischenbilanz zur Bochumer Fallwerkstatt

Diskutierten über Perspektiven der Qualitätsentwicklung (v.l.n.r.): Prof. Dr. Carola Kuhlmann, Prof. Dr. Brigitta Goldberg (beide EFH RWL), Moderatorin Dr. Monika Weber, Landesjugendamt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL), Patricia Lorenz, stellv. Sachgebietsleiterin Sozialer Dienst Wattenscheid,  Kirsten Wietoska, Sachgebietsleitung Sozialer Dienst Bochum-Süd und Jürgen Wolf, Mitglied des Personalrats der Stadt Bochum.

Den Mut, sich mit eigenen Fehlern auseinanderzusetzen und aus unguten Erfahrungen in der Fallarbeit zu lernen, beweist engagiert der Soziale Dienst des Bochumer Jugendamtes in Kooperation mit der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EFH RWL). Seit Dezember 2013 arbeiten beide in der Bochumer Fallwerkstatt zusammen. In diesem Format erhalten die beteiligten Fachkräfte die Chance, abgeschlossene, “ungut“ verlaufende Jugendhilfefälle zu rekonstruieren und zu analysieren. In einem geschützten Rahmen haben die Fallverantwortlichen Gelegenheit, selbstkritisch zu reflektieren und neue Elemente der Qualitätsentwicklung zu erproben. Bereits siebenmal wurde dies von den Fachkräften aus den sechs Teams des Sozialen Dienstes des Jugendamtes der Stadt Bochum, unter wissenschaftlicher Begleitung von Prof. Dr. Dirk Nüsken, genutzt.

Am 26. Juni 2015 zogen die Beteiligten im Rahmen eines Fachtages an der EFH RWL Zwischenbilanz: Wie ist der Stand und wie sind die Perspektiven dieser rekonstruktiven Fallanalysen, auch im Hinblick auf die Qualitätsentwicklung für Ausbildung und Praxis?

Geschätzt, gewürdigt und begrüßt wurde die intensive Reflexionsarbeit bei diesem, von Fachkräften der öffentlichen und freien Jugendhilfe sowie von interessierten Lehrenden und Studierenden gutbesuchten Fachtag auf jeden Fall hochkarätig von Rektor Prof. Dr. Gerhard K. Schäfer, der Sozialdezernentin der Stadt Bochum, Britta Anger, und dem projektbegleitenden Personalrat der Stadt Bochum, Jürgen Wolf. Insgesamt 100 Interessierte waren zum Fachtag gekommen.

Informative und wissenschaftlich fundiert Fachvorträge sowie praxisnahe Einblicke gaben Prof. Dr. Dirk Nüsken, der Kinderschutzbeauftragte der Stadt Bochum, Peter Kraft, und Katharina Henrichs vom Deutschen Kinderschutzbund NRW (DKSB). Anschließend diskutierten die Fachkräfte in einer spannenden Talkrunde über Perspektiven der Qualitäts-entwicklung für Ausbildung und Praxis. Die Moderation hatte Dr. Monika Weber, Landesjugendamt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL).

Was ist bei der Bochumer Fallwerkstatt nun selber der Fall? Wird die vielgelobte, aber auch anspruchsvolle und zeitintensive Aufarbeitung von erzieherischen Hilfefällen weitergehen, um Erkenntnisse für zukünftiges fachliches Arbeiten und die Wirksamkeit sowie die Qualität von Maßnahmen zu erhalten? Einhelliges Ergebnis: „Ja zur Fallwerkstatt“. Wie es weitergeht wird auch der bereits im September stattfindende Strategieworkshop zeigen. Der Mut, sich mit eigenen Fehlern auseinanderzusetzen und gemeinsam daraus zu lernen, bleibt auf jeden Fall bestehen.

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