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Hohes Interesse an trans*sensibler Pflege
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Hohes Interesse an trans*sensibler Pflege

Bei einem Fachtag am 25.10.2023 kamen Studierende und Menschen aus der Berufspraxis zusammen, um mehr über das Thema geschlechtliche Vielfalt in der Pflege zu lernen und sich auszutauschen. Diskriminierung und Unter- oder Fehlversorgung von trans*Patient_innen kann dazu führen, dass die psychische wie physische Gesundheit und die Genesung zusätzlich belasten wird. Das Interesse am Fachtag war enorm, bereits nach kurzer Zeit waren die 100 Plätze vergeben. Egal ob als Berufsschullehrer_in an Pflegeschulen, als Praxisanleitung oder Fachkraft - viele kamen mit ähnlichen Fragen und Wünschen an die EvH Bochum: Wie können wir unser Bewusstsein und das der Auszubildenden für mögliche Problemlagen schärfen und wie sieht eine gute Berufspraxis aus?

Frederike Peters, die als Berufschullehrerin arbeitet, kam während ihres Studiums und auch bei der Arbeit immer wieder mit dem Thema geschlechtliche Vielfalt in Kontakt. Der Fachtag war ihr sowohl ein persönliches, als auch berufliches Anliegen: "Der Tag hat für mich den Bereich Pflegeausbildung und Transgender das erste Mal auf professioneller Ebene miteinander verknüpft. Besonders hängen geblieben ist mir der Workshop bei Phé Hofmann, da ich dort viele Inspirationen für meinen beruflichen Alltag an der Schule sammeln konnte und jetzt sehr motiviert bin, die Themen mit meinen Kolleg_innen zu teilen. Ich nehme mit, dass es wichtig ist einfach immer offen für Neues zu sein und das Austausch, stetige Kommunikation und Interaktion immer wieder helfen Themen transparent zu machen. Außerdem war es toll mit Trans*Menschen in Kontakt zu kommen und von ihren Erfahrungen zu hören, weil es die Theorie auf eine viel intensivere Verständnisebene bringt und ein besseres Gefühl für Sensibilität eröffnet."

Phé Hofmann betont: "Trans*Menschen begegnet im Gesundheitssystem viel systemische Fremdbestimmung, umso wichtiger und bedeutungsvoller ist es, in der Pflege auf die individuellen Bedarfe einzugehen z.B. indem die Zimmerbelegung in der Anamnese abgefragt wird. Es hat mich sehr gefreut und bestärkt wie motiviert alle waren, in ihrem Arbeitsfeld für das Thema einzustehen und dazuzulernen. Generell habe ich die Atmosphäre als sehr lernfreundlich wahrgenommen, ich habe den Willen zur Veränderung gespürt."

Das unterstreicht auch Mitorganisatorin Professorin Andrea Kuhlmann: „Eine diversitäts- und trans*sensible Pflege gewinnt in der Ausbildung und den verschiedenen Settings immer mehr an Bedeutung. Die zahlreiche Beteiligung am Fachtag zeigt, dass Interesse und hohe Bereitschaft bestehen, die fachliche Entwicklung voranzutreiben. Mehr Offenheit für die Bedarfe von Trans* Menschen ist insbesondere der Patient_innenversorgung zu fördern. Es zeigt sich aber auch weiterer Bedarf, diversitäts-/trans*sensible Umgangsweisen in den Pflegeschulen sowie in den Pflegeteams zu vermitteln und zu gestalten. Als Hochschule ist es uns ein besonderes Anliegen, diese Prozesse der verschiedenen Akteursgruppen zu begleiten und zu unterstützen.“

Der Fachtag wurde von mit Förderung des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW der EvH Bochum, der Landeskoordination Trans* NRW, dem Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW e.V. und rubicon e.V. organisiert.

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