Bildung beginnt nicht erst im Schulalter, sondern bereits in der frühen Kindheit. Die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel wurde nun von der Deutschen UNESCO-Kommission als Immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet. EvH-Professorin Dr. Diana Franke-Meyer, die als Vorstandsmitglied des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes gemeinsam mit der Stadt Bad Blankenburg und der International Froebel Society Deutschland den Antrag eingereicht hat, erklärt:
"Fröbel hat sich schon früh mit der Bedeutung des Spiels beschäftigt. Dafür hat er Mütter über das kindliche Spiel informiert und ihnen gezeigt, wie man mit Kindern spielt. Die aktuellen Rahmenbedingungen in Kindergärten und Kindertagesstätten führen leider oftmals dazu, dass Betreuung anstatt Bildungsarbeit im Vordergrund steht. Die Idee von Fröbel ist also weiterhin brandaktuell.
Als Gesellschaft sollten wir uns fragen: Wie wollen wir Kindergärten und Kitas in Zukunft denken? Kinder verarbeiten die Eindrücke aus der Umwelt im Spiel. Umso wichtiger, dass geschultes Fachpersonal diese Bildungszeit gestaltet. Im Fokus dabei steht das freie Spiel mit "Spielgaben", die wandelbar sind, z.B. die Grundformen Kugel, Walze und Würfel.
Dass die Kindergartenidee nach Fröbel nun Immaterielles Kulturerbe ist, bedeutet auch, dass wir seine Idee bekannter machen. Schon vor der Verleihung des Titels haben wir uns in einer Dialogveranstaltung gemeinsam gefragt: Was bedeutet es, Kulturträger zu sein? Wie werden wir der Aufgabe zur Erhaltung der Kindergartenidee von Fröbel gerecht? Ich sehe es als Teil meines Auftrags in der Ausbildung von Fachkräften, das Bewusstsein für die frühkindliche Bildung und die Bedeutung des Spiels zu stärken. Im Studiengang Elementarpädagogik sind die dazugehörigen Konzepte und Systematiken bereits fester Bestandteil in unseren Seminaren."
Mehr Informationen zur Kindergartenidee nach Fröbel gibt im Kurzfilm des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes.