Prof. Dr. Brigitta Goldberg, Professorin für Jugendhilferecht, (Jugend-)Strafrecht und Kriminologie an der EvH, hat jetzt am MeKidS.best Kongress 2020 teilgenommen und zum Thema "Kinderschutz in der Perspektive" einen Input gehalten. Zum Hintergrund: Das Projekt MeKidS.best - „Medizinischer KinderSchutz im Ruhrgebiet – Einrichtungsübergreifende Zusammenarbeit zur verbesserten Detektion und Versorgung bei Kindeswohlgefährdung“ - wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert und ist für eine Projektlaufzeit von drei Jahren geplant.
In der Projekt-Beschreibung heißt es: "Zunehmende Fallzahlen von körperlicher und psychischer Misshandlung, sexuellem Missbrauch und Vernachlässigung von Kindern und Jugendlichen machen deutlich, dass Kinderschutz in gesamtgesellschaftlicher Verantwortung liegen muss.
Insbesondere medizinische Versorgungseinrichtungen können hierzu einen wichtigen Beitrag leisten, u.a. bei
- der Erkennung von Kindeswohlgefährdung,
- der Diagnostik und rechtssicheren Dokumentation,
- der Überleitung von medizinischen Einrichtungen an die zuständigen Jugendämter oder
- der fallspezifischen medizinischen Beratung der Jugendhilfe
In der bestehenden Regelversorgung werden diese Potenziale allerdings bei Weitem noch nicht ausreichend ausgeschöpft. Denn dort, wo medizinischer Kinderschutz derzeit bereits gelebt wird, baut er auf einrichtungsspezifischem und persönlichem Engagement auf, kaum aber auf Regelwerken und strukturierten Prozessen, auf die flächendeckend verlässlich zurückgegriffen werden kann."
Dies wolle das Vorhaben MeKidS.best nun ändern. Unterstützt durch Mittel aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) werde im Rahmen eines dreijährigen Projekts eine sogenannte neue Versorgungsform konzipiert, in der der medizinische Kinderschutz erstmalig standardisiert, sektorenübergreifend und in lokalen sowie regionalen Netzwerken aufgebaut, erprobt und evaluiert werde.