Im Beisein von Studierenden und Lehrenden aus aller Welt wurde jetzt das International Study Programme (ISP) 2022 via zoom eröffnet. Mit der Eröffnungsveranstaltung wollte die EvH allen Beteiligten Gelegenheit zum Kennenlernen bieten. Dem Online-Format waren auch die Gastdozierenden der Partnerhochschulen aus Südafrika und Kurdistan/Irak sowie die internationalen Studierenden zugeschaltet, die (noch) nicht einreisen konnten - wie jene aus Sri Lanka und Indonesien.
Bereits vor Ort in Bochum sind Studierende aus der Türkei, Ruanda, Südafrika und Spanien. Insgesamt nehmen elf internationale Studierende am ISP teil, das 2022 wieder in Präsenz stattfinden kann. Das „International Study Programme“ (ISP) ist ein Erfolgsmodell, wie EvH-Prorektorin Prof. Dr. Cinur Ghaderi später betonte: Seit 2017 wird das englischsprachige Lehrangebot von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL) und der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) gemeinsam durchgeführt.
"It´s very good to see you, this morning," begrüßte Karen Bossow im Namen des International Office der EvH alle Anwesenden zum "opening event". Das sonnige Wetter in dieser Woche sorge ebenso für gute Laune wie der Beginn des Sommersemesters in Präsenz ("es ist toll, endlich mal wieder Studierende an der Hochschule treffen zu können!"). Bevor Bossow ihren Bildschirm teilte, um die Anwesenden auf das Programm des Eröffnungstages vorzubereiten, würdigte sie, dass durch das Online-Format alle zum Treffen hätten erscheinen können: "In den vergangenen zwei Jahren haben wir gelernt, dass die digitalen Möglichkeiten auch Vorteile haben."
"The exchange provides the chance to develop professionally and personally."
EvH-Prorektorin Prof. Dr. Cinur Ghaderi wünschte allen Anwesenden ebenfalls auf Englisch einen guten Morgen - auch, wenn sie nicht wisse, ob derzeit gerade überall Morgen sei. Sie wies darauf hin, dass sich das ISP als echtes Win-win-Konzept erwiesen habe: "It enables intercultural learning and international exchange for students and teachers – both from partner universities abroad and from EvH. And it strengthens the cooperation between the two universities."
Das interdisziplinäre Programm ‚Social Work and Health Professions in the Context of Culture and Diversity‘ umfasse englischsprachige Seminare, die von Lehrenden beider Hochschulen, aber auch von internationalen Gastdozent_innen gehalten würden. Es richte sich an internationale Studierende der Sozialen Arbeit, aus den Therapie- und Pflegewissenschaften, der Hebammenwissenschaft und dem Public Health Bereich. "The exchange provides the chance to develop professionally and personally", unterstrich Ghaderi.
Während das ISP 2020 wegen Corona ausfallen musste und 2021 nur in digitaler Form stattfand, sei man nun in der Lage, ein Face-to-face-Format mit digitalen Komponenten anzubieten. Gerne hätten EvH und die HS Gesundheit auch die Russischen Studierenden und Kollegen willkommen geheißen, diese hätten jedoch aufgrund des weiter andauernden Kriegs in der Ukraine nicht teilnehmen können. "We deeply regret that!" Umso wichtiger sei es, die Kanäle der Kommunikation offen zu halten, in Kontakt zu bleiben und zu hoffen, dass in einer friedlichen Zukunft bald wieder ein Austausch möglich sei. "Because peace and freedom are preconditions for cooperations between universities!"
"Peace and freedom are preconditions for cooperations between universities!"
Die internationale Mobilität sei durch "diesen grausamen Krieg", wie Ghaderi ergänzte, aber auch durch andere Konflikte und Kriege, durch Pandemie und Klima-Erwärmung gebremst oder gar verhindert worden. "But international mobility is not an end in itself." Die jüngsten Ereignisse zeigten, dass internationale Wissenschaftskooperationen, Lehre und Forschung über disziplinäre und territoriale Grenzen hinweg von besonderer globaler Bedeutung seien. "In particular, global perspectives on social and health issues need to be considered, as well as the unequal distribution of their consequences." Daher nutzten auch wir bei der heutigen Eröffnung digitale Möglichkeiten.
Nicht nur erwarteten wir ein wachsendes globales Bewussstsein für Umwelt-Themen, sondern vor allem auch seitens der Zivilgesellschaft eine enorme Solidarität und Unterstützung für Kriegsflüchtlinge. All dies mache Hoffnung; verstünden wir doch, dass wir nur Gäste auf diesem Planeten seien, dass demokratische Lebensführung nicht selbstverständlich und alles andere als eine konstante Gegebenheit sei. Um letztere aufrecht zu erhalten, seien Dialog, Austausch von Wissen und Reflektion nötig, wie sie in diesem Semester im ISP möglich gemacht würden. Kurz, "the programme allows to create a space for transnational and transcultural teaching and learning, it offers students and teachers an adequate biotope to approach relevant topics for social and health care".
So konsolidiere das ISP nicht nur die Kooperation zwischen der EvH und der HS Gesundheit, sondern mache durch die Teilnahme der internationalen Partner klar, Teil einer verantwortungsbewussten, globalen Hochschul-Gemeinschaft zu sein. Jede individuelle Teilnahme an der heutigen Eröffnung zeige, wie wichtig internationaler Austausch für uns alle sei. "In this spirit, I wish us all every success and thank all those who have shaped the realisation of the ISP in various ways!", so Ghaderi abschließend.
Dank an die Vereinte Ev. Mission und die Ev. Kirche von Westfalen
Ihr besonderer Dank ging an die Vertreter_innen der Vereinten Evangelischen Mission, Rhoda Gregorio, und der Ev. Kirche von Westfalen, Ökumenedezernent Dr. Albrecht Philipps, die sich ebenso wie der Verein der Freunde und Förderer an der finanziellen Förderung der internationalen Studierenden beteiligen - bevor Moderatorin Annika Huneke alle Anwesenden aufforderte, sich selbst vorzustellen. Wie die Lehrenden und Gast-Dozierenden aufzeigten, flössen vor allem auch die aktuellen Weltgeschehnisse in die ISP-Lehrinhalte mit ein; etwa bei der Frage, vor welche Herausforderungen die Soziale Arbeit weltweit durch die Flüchtlingsbewegungen gestellt werde. Aber auch Corona und die individuellen Erfahrungen damit waren bei den anschließenden Kleingruppen Thema und Diskussionsgrundlage.
Am Schluss gab Monika Hörr vom International Office einen Ausblick auf das weitere Programm und lud alle, die in Bochum sind, zum zweiten Teil der Eröffnungsveranstaltung ein, einem Get Together an der EvH mit Getränken, Gebäck und Gelegenheit zum weiteren Kennenlernen (s. Foto).
Foto: Katrin Gnauert; Text: Julia Gottschick