EvH-Prof. Dr. Brigitta Goldberg, stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbundes NRW, hat sich jetzt im Interview sowohl mit dem WDR, als auch im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger zum Vorhaben der NRW-Regierung geäußert, die Schweigepflicht von Kinderärzten bei Verdacht auf Kindesmisshandlung aufzuheben.
Der Hintergrund: Häufig wechseln Eltern den Kinderarzt, wenn der sich zu intensiv nach den Hintergründen von Verletzungen erkundigt. Um diesem Ärzte-Hopping vorzubeugen, liebäugelt die neue schwarz-gelbe Koalition im Düsseldorfer Landtag mit einem Register, in das Kinderärzte verdächtige Familien eintragen können. So wäre der nächste behandelnde Arzt vorgewarnt.
Der Kinderschutzbund NRW warnt derweil vor zu schnellen Entscheidungen. Die Sorge: Aus Angst vor dem Register könnten Eltern ihre Kinder gar nicht mehr zum Arzt bringen. Laut Brigitta Goldberg, EvH-Professorin für Jugendhilferecht, sollten Kinderärzte - statt mit der Liste den einfachen Weg zu gehen - auf Eltern einwirken, sich Hilfe und Unterstützung etwa bei Familien-Hebammen, Erziehungsberatungsstellen etc. zu holen.
Die Interviews im Ganzen finden sich unter folgenden Links: