Unter Beteiligung von EvH-Prof. Dr. Hendrik Baumeister und seinen Studierenden soll eine Freifläche neben der Liselotte-Rauner-Schule in Bochum-Wattenscheid zum "Klassenzimmer für alle" werden. Das 750 Quadratmeter-Areal des alten Gesundheitsamts an der Swidbertstraße war am Freitag, 8. März 2019, Thema einer öffentlichen Veranstaltung in der Mensa der Schule. Zum Ortstermin kam neben Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch auch Bezirksbürgermeister Manfred Molszich.
Zum Hintergrund: Die Fläche soll zum gemeinsamen Ort von und für Bürger_innen in Wattenscheid werden. Den Rahmen bietet eine Veranstaltungsreihe der VHS mit zahlreichen Parter_innen, unter anderem auch der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe und der TU Dortmund. Geplant ist eine Art Raum-Experiment auf Zeit. Eiskirch gab dazu beim Ortstermin den Startschuss: "Wir haben uns vorgenommen, Teile Bochums in den Blick zu nehmen, die das Gefühl haben, zu kurz gekommen zu sein." Dieses Gefühl gebe es im Herzen Wattenscheids.
EvH-Studierende bereiten ihre Beteiligung intensiv vor
Er betonte, dass die Gestaltung der Brachfläche nur eine Übergangslösung sein könne und "nicht für die Ewigkeit" - da das städtische Grundstück auf längere Sicht anderen Nutzungen zugeführt werde. "Bis dahin aber wird das Projekt wissenschaftlich so begleitet, dass man auch für andere Standorte draus lernen kann", sagte der Oberbürgermeister mit Blick auf die beteiligten Hochschulen.
Prof. Dr. Hendrik Baumeister hatte das Projekt mit seinen Studierenden der Heilpädagogik/Inklusive Pädagogik im fünften und sechsten Fachsemester bereits intensiv vorbereitet. Anvisiert sind etwa ein "Spielenachmittag für die ganze Familie" am Sonntag, 19. Mai 2019, und ein Nachbarschaftsfest am Sonntag, 26. Mai 2019, die auf dem Schulhof der Liselotte-Rauner-Schule organisiert werden sollen.
Beide Events finden im Rahmen der Wattenscheider Gesundheitswochen statt. "Studierende erleben hier bereits während der Ausbildung, wie sich ihre Institution ins Quartier hinein öffnet und sich mit der Bevölkerung vernetzt", umreißt Baumeister den Stellenwert des Projekts. EvH-Lehrende seien herzlich willkommen, sich mit ihren Studierenden mit einzubringen, betonte er.
"Klassenzimmer für alle" wird im Rahmen von Arbeitsgruppen realisiert
Aus den "Expeditionen Wattenscheid: Menschen, Häuser, Nachbarschaften" der VHS Bochum, so hatten seine Studierenden im Seminar erfahren, sei die Idee entstanden, das Thema "Lernort Stadt" auf einer exponierten Fläche fortzusetzen. Grundgedanke war gewesen, eine "Stadtteilschule für Wattenscheid" als "gemeinsames handlungsorientiertes Lernprojekt" für Schüler_innen, Studierende und Bürger_innen zu entwickeln - und zwar in Kooperation mit unterschiedlichen Parter_innen wie der Stadt Bochum und dem Stadtteilmanagement.
Und so ging es denn auch beim Ortstermin um das "Klassenzimmer für alle", das im Rahmen von Arbeitsgruppen und Workshops realisiert werden soll. Schüler, Studierende, Anwohner_innen und Bürger_innen arbeiten Hand in Hand an der Bespielung der Brachfläche. Ob Garten, Kreativ- oder Freizeitfläche: Alle Teilnehmenden sollen Ideen entwickeln und dadurch selbst mehr über Stadt- und Raumplanung erfahren. Finanziert wird das Projekt durch Sponsorengelder.