Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Krise der Demokratie? Zwischen (Rechts-)Populismus und Gegenstrategien" sind Interessierte am Donnerstag, 5. Dezember 2019, von 19.30 bis 21.30 Uhr zum Vortrag "Demokratische Klassenpolitik - eine Antwort auf den Rechtspopulismus?" mit Prof. Dr. Klaus Dörre (Friedrich-Schiller-Universität Jena) eingeladen. Ort: Evangelische Stadtakademie Bochum, Westring 26 c.
Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe "Krise der Demokratie? Zwischen (Rechts-)Populismus und Gegenstrategien", die im Frühjahr/Sommer 2019 stattfand. Aufgrund einer Erkrankung musste Klaus Dörre damals seinen für den 12. Juni geplanten Vortrag absagen, hat sich aber erfreulicher Weise dazu bereit erklärt, diesen zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen.
Professor Dr. Klaus Dörre, Jena: Demokratische Klassenpolitik - eine Antwort auf den Rechtspopulismus?
In den alten kapitalistischen Zentren und auch in Deutschland, so die These von Klaus Dörre, werden bestehende, ausgeprägte soziale Ungleichheiten zwischen unten und oben von Seiten der Politik nicht mehr angemessen thematisiert oder problematisiert. Diese Konstellation erzeugt den Humus, auf dem ein völkischer Populismus gedeiht, der Verteilungskämpfe zwischen Klassen in Konflikte zwischen innen und außen umdeutet. Dem lässt sich, so die zweite These, mit inklusiver, demokratischer Klassenpolitik begegnen. Auf der Basis eigener empirischer Untersuchungen befasst sich der Vortrag mit den Ursachen des neuen Rechtspopulismus und seiner Attraktivität für - vor allem männliche - Arbeiter. Er beschäftigt sich mit der Klassenvergessenheit von Sozialwissenschaften und Politik, setzt sich mit dem "Mythos Mitte" auseinander und fragt nach Ansatzpunkten für klassenpolitische Gegenstrategien, mit deren Hilfe sich der Rechtspopulismus wirksam bekämpfen lässt.
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Professor Dr. Klaus Dörre ist Soziologe, seit 2005 Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Arbeitsgebiete u.a.: Finanzmarktkapitalismus, flexible und prekäre Beschäftigung, Arbeitsbeziehungen, Gewerkschaften, Soziale Desintegration und Rechtspopulismus. Seit 2001 war er Geschäftsführender Direktor des Forschungsinstituts Arbeit, Bildung, Partizipation an der Ruhr-Universität Bochum.
Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe "Krise der Demokratie? Zwischen (Rechts-)Populismus und Gegenstrategien" statt, die in Kooperation zwischen Evangelischer Stadtakademie Bochum, der Evangelischen Hochschule RWL und dem Transfernetzwerk Soziale Innovation (s_inn) durchgeführt wurde.