Auf Einladung der Ev. Kirchengemeinde Altenbochum- Laer hat EvH-Professor Dr. Bernd Beuscher am Mittwoch, 18. Oktober 2017, einen Vortrag gehalten. Das Thema: „Na dann mal Trost! Oder: Weniger ist mehr“. Vor etlichen interessierten Zuhörer_innen in der Bochumer Stadtakademie definierte Beuscher Merkmale von schlechtem („leidigen“) und gutem („lebendigen“) Trost, beschrieb den alltäglichen Umgang mit Trost und tröstenden Floskeln à la „Das wird schon wieder!“, „Wer weiß, wozu es hilft!“ oder auch „Ich kann dich verstehen!“.
Auch der Trost aus der Logik der Lohnmoral rückte in den Fokus: „Wenn ich hier tröste, bin ich ein guter Mensch/Christ!“ – laut Beuscher eindeutig leidiger Trost. Denn Gott sei kein Buchhalter, der Buch über unsere Leistungen führe. Beuscher: „Er hat seine Karriere als Buchhalter Karfreitag an den Nagel gehängt“.
Fazit: Leistung erbringe keinen Trost, auch für die tröstende Person nicht. Bei lebendigem Trost gelte: Weniger – ein verhaltener Tonfall, geringe Dosierung – ist mehr. Im Anschluss an den Vortrag folgte eine angeregte Diskussion zwischen Prof. Beuscher und seiner Zuhörerschaft, die er ganz offensichtlich zum Nachdenken gebracht hatte.
Hintergrund der Veranstaltung ist das EvH-Projekt „Erleuchtet“, in dessen Rahmen am Reformationsabend 47 Kirchen im ganzen Ruhrgebiet mit Gedanken zur Reformation illuminiert werden – und das mit modernster Licht-Technik. Auch die evangelische Lukaskirche Altenbochum-Laer wird ab 18 Uhr erleuchtet, und zwar mit dem Begriff „Trostautomat?!“.
Giulia Arnold