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Nachruf Prof. Dr. Michael Krummacher
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Nachruf Prof. Dr. Michael Krummacher

Professor Dr. Michael Krummacher, starb am 05.01.2024 im Alter von 79 Jahren. Er ist am 15.08.1944 in Heidelberg geboren und am Bodensee aufgewachsen. Dennoch war er sehr mit dem Ruhrgebiet verbunden. Nach dem Abitur studierte er Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Von 1974 bis 1977 war er wissenschaftlicher Referent am Städtebauinstitut Nürnberg. 1978 wurde er mit einer Arbeit zur sozialstaatlichen Wohnungspolitik an der Technischen Universität Hannover promoviert. Nach Bochum kam er 1979 für eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Weiterbildungszentrum der Ruhruniversität. 1989 wurde er an unsere Hochschule als Professor mit dem Lehrgebiet „Politikwissenschaft einschließlich Sozialpolitik mit den Schwerpunkten Familien-, Jugend- und Wohnungspolitik, kommunale Sozialpolitik und soziale Administration“ berufen, wo er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2009 wirkte.

Das wissenschaftliche Interesse an Stadtteilpolitik und Quartiersmanagement verband Michael Krummacher mit seinen Interessen für Migrationspolitik und den Strukturwandel im Ruhrgebiet. So war er auch als Politikberater Mitglied im Beirat des Landeszentrums für Zuwanderer NRW. Außerdem gehörte er zu den hochschulpolitisch besonders engagierten Kollegen. Er war Prodekan und Dekan am damaligen Fachbereich Sozialarbeit, initiierte die Einrichtung des nach wie vor bestehenden inhaltlichen Schwerpunkts Interkulturalität und Internationalität an der Hochschule und organisierte über viel Jahre hinweg die Forschungswerkstatt als Ort des interdisziplinären Dialogs.

Michael Krummacher war stets parteilich für die Benachteiligten und Ausgrenzten und wies auf die Widersprüche zwischen Allgemeinwohl und Privatinteressen hin. Sozialisiert im Berlin der Studierendenproteste, war er ein sogenannter Alt-68er, der auch als Professor auf politischen Veranstaltungen wie etwa der Mahnwache nach dem schrecklichen Brandanschlag auf das von einer türkischen Familie bewohnte Haus in Solingen anzutreffen war. Er wird der Hochschule als Kollege in Erinnerung bleiben, der den Beruf des Professors auch als persönliche Berufung wahrgenommen hat.

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