Deutschland verpflichtet sich nach besten Möglichkeiten, die Teilhabe an der Gesellschaft für Menschen mit Behinderung zu erhöhen. Inwieweit wird Barrierefreiheit jedoch konkret umgesetzt und wer entscheidet über Begegnungen? Wie kann barrierefreie Teilhabe ermöglicht werden, und wessen Aufgabe ist es, Barrieren abzubauen? Darüber sprechen wir in der neuen Folge mit dem Inklusions-Aktivisten Raul Krauthausen.
Aktive Teilhabe an der Gesellschaft ist für viele Menschen selbstverständlich. Einige hingegen werden immer wieder mit unterschiedlichen Barrieren im Alltag konfrontiert. Sei es der fehlende Zugang zum Bahnhof durch einen defekten Fahrstuhl oder weniger offensichtliche Barrieren, wie fehlendes Fernsehprogramm für Menschen mit Hör- oder Sehbehinderung und komplexe Sprache in Behörden. Seit 2009 ist Deutschland durch die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention dazu verpflichtet, die Teilhabe von Menschen mit Behinderung sicherzustellen. In vielen Bereichen herrscht jedoch noch immer ein geringes Bewusstsein darüber, an welchen Stellen Inklusion eingeschränkt wird, wie z.B. in Politik, Verwaltung, Medien oder Privatwirtschaft.
Aus diesem Grund sprechen wir von s_innzeit in unserer 18. Folge mit Raul Krauthausen, Inklusions-Aktivist und Gründer von Sozialhelden e.V. Wessen Aufgabe ist es eigentlich, Barrieren abzubauen? Welche Rolle spielt Sprache in diesem Prozess? Und: Warum ist das auch für Menschen, die nicht unmittelbar von Barrieren in ihrem Alltag betroffen sind, wichtig? Außerdem sprechen wir auch über die Projekte mit den Sozialhelden e.V., warum es eine gesetzliche Grundlage zur Umsetzung von Barrierefreiheit benötigt und über das Universitäts- und Hochschulverständnis von Inklusion. Zuletzt thematisieren wir auch die Corona-Pandemie und in welcher Form Menschen mit Behinderung (nicht) berücksichtigt werden und wurden.
Raul Krauthausen ist Inklusions-Aktivist, Design Thinker und im Rollstuhl unterwegs. Er studierte Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der UdK Berlin und gründete 2004 mit seinem Cousin das Aktivist_innen-Netzwerk Sozialhelden e.V., mit dessen Projekten die Sensibilisierung von Menschen für gesellschaftliche Probleme und somit ein Umdenken erreicht werden soll. 2013 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für sein soziales Engagement und wurde 2018 mit dem Grimme Online Award für „persönliche Leistung“ ausgezeichnet. Seit 2019 wirkt er durch regelmäßige Podcast-Beiträge an dem Online-Magazin Die Neue Norm der Sozialhelden e.V. mit.
Die 18. Folge der s_innzeit „Against all odds – Zur Barrierefreiheit braucht es mehr!“ ist am 05. Juli erschienen. Sie finden sie und alle anderen Folgen der s_innzeit ihr unter http://sinnzeit-podcast.de/ oder unter s_innzeit überall, wo es Podcasts gibt. Wir freuen uns über Ihre Meinung und andere Rückmeldungen unter sinnzeit@katho-nrw.de.