Menschen mit Behinderungen haben, selbst wenn sie über einen Hochschulabschluss verfügen, nicht dieselben beruflichen Chancen wie Nichtbehinderte. Im AKTIF-Projekt, das die EvH RWL gemeinsam mit drei Partnerhochschulen und Instituten in Dortmund, Köln und Nürnberg umsetzt, sollen jetzt Wege entwickelt werden, diese Nachteile abzubauen und die Position von Wissenschaftler_innen mit Behinderungen in der Teilhabeforschung und Inklusionsforschung sowie ihre Vernetzung mit den Disability Studies zu stärken. „Gerade in der Teilhabe- und Inklusionsforschung“, so Koordinatorin Dr. Monika Schröttle (TU Dortmund), müssen Wissenschaftler_innen mit Behinderungen künftig als aktiv Forschende in möglichst hoher Zahl vertreten sein. Der Bund fördert in den nächsten drei Jahren insgesamt 20 Stellen für Wissenschaftler_innen mit und ohne Behinderungen aus den Mitteln des „Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben“. Diese sollen in „gemischten“ Teams an den zunächst vier Standorten vernetzte Forschung zur Teilhabesituation und zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bundesweit auf- und ausbauen.
AKTIF, das als Akronym für „Akademikerinnen und Akademiker mit Behinderung in die Teilhabe- und Inklusionsforschung“ steht, soll bundesweit ein Netz von Akademiker_innen schaffen. Die kleinen Forschungsgruppen, in denen mindestens zur Hälfte Mitarbeitende mit Schwerbehinderung vertreten sein werden, erarbeiten innerhalb der nächsten drei Jahre Inhalte, Methoden und Projekte im Zusammenhang der Teilhabe- und Inklusionsforschung sowie der Disability Studies. Dabei wirken in dem Projekt neben der EvH RWL die TU Dortmund (Vertr. Prof. Dr. Monika Schröttle) das Institut für empirische Soziologie (IfeS) an der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen (Dr. Stefan Zapfel, stellv. Koordinator) und die Universität zu Köln (Prof. Mathilde Niehaus) mit. Die Gesamtkoordination liegt bei der TU Dortmund (Vertretungsprofessorin Dr. Monika Schröttle, Fachbereich Rehabilitationswissenschaften).
Im Bochumer Team werden vier hochqualifizierte Wissenschaftler_innen mit und ohne Behinderung vertreten sein: Dr. Siegfried Saerberg, Jana Offergeld, Franziska Witzmann und Günter Heiden. Darüber hinaus sind behinderte und nicht behinderte studentische Hilfskräfte einbezogen (Katrin Kuhfeldt und Nicole Andres). Die Themen rechtliche und soziale Umsetzung der UN BRK und Aufbau eines Zentrum für Disability Studies (Bochumer Zentrum für Disability Studies: BODYS) werden eine besondere Rolle spielen.
Weitere Informationen werden demnächst auf einer Website bereitgestellt.
Ansprechpartnerin bei Rückfragen:
Prof. Dr. Theresia Degener, Professorin für Recht und Disability Studies
degener@evh-bochum.de