Technologischer Fortschritt und Innovationsdruck erhöhen die Gangart in Unternehmen. Dies ist sowohl auf Seiten der Arbeitgebenden als auch der Arbeitnehmenden deutlich spürbar. Personalverantwortliche und Führungskräfte müssen dem demografischen Wandel trotzen. Ihre Herausforderung: Die Leistungsfähigkeit der Angestellten erhalten beziehungsweise weiter erhöhen und dabei deren sich verändernden Belange nicht aus den Augen verlieren. Die Beschäftigen sind ihrerseits oft zu einem Spagat zwischen beruflichen und eigenen Interessen gezwungen, etwa wenn sie neben dem Beruf Kinder oder Angehörige betreuen.
Anforderungen der aktuellen und zukünftigen Arbeitswelt
„Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen die unterschiedlichen Lebens- und Berufsphasen einer immer heterogener werdenden Belegschaft in Einklang bringen“, berichtet Professorin Dr. Irene Gerlach über die aktuellen und zukünftigen Anforderungen der Arbeitswelt. „Darum haben wir ein neues Projekt auf den Weg gebracht, um Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und weiterzuentwickeln. Unser Zugang, der sowohl die betriebswirtschaftliche Seite als auch die individuelle Seite der Beschäftigten berücksichtigt, ist dabei eine lebensphasenorientierte Personalpolitik, “ so die Professorin Gerlach.
Das Projekt „Unternehmenslernen bei komplexen und sozialen Innovationen“ ist als Lernpartnerschaft unterschiedlicher Akteure aus Wissenschaft und Unternehmertum angelegt. Dabei möchte das Projektteam besonders die mittlere und obere Führungsebene der beteiligten Unternehmen ins Boot holen und aktivieren.
Zentraler Nutzen für alle Beteiligte
Das Projekt stößt Prozesse an, von denen alle Seiten profitieren. Für die EvH RWL sind neben den Ergebnissen zu Unternehmenslernen und Führungskräfteforschung auch die Schulungskonzepte für Führungskräfte attraktiv, die im Rahmen des Projektes entwickelt werden. Als Vorreiter in den Lernpartnerschaften konnten sehr attraktive Unternehmen gewonnen werden: Der ERGO-Konzern sowie Thyssen-Krupp. Die Praxispartner erhalten wertvolles Wissen, wie sie ihre Personalpolitik optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können.
Profiteure sind nicht zuletzt auch die Mitarbeitenden. Die lebensphasenorientierte Politik ihrer Arbeitgebenden ermöglicht es ihnen, private Ziele und Interesse mit den beruflichen Anforderungen zu vereinbaren.
Das Projekt, das von Professorin Irene Gerlach geleitet wird, wird im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgeführt und läuft über drei Jahre.