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Prof. Degener sprach in Berkeley und New York
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Prof. Degener sprach in Berkeley und New York

Prof. Dr. Theresia Degener, Professorin für Recht und Disability Studies an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum, Leiterin des Bochumer Zentrums für Disability Studies (BODYS) und Vorsitzende des UN-Fachausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD), hat am Dienstag, 24. Oktober 2017, vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York City einen Vortrag über den UN-Fachausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen gehalten. Am Dienstag, 31. Oktober 2017, war Prof. Degener an der UC Berkeley School of Law zu Gast, um über "New Frontiers in Anti-Discrimination Law: International Human Rights Law on Persons with Disabilities" zu sprechen.
"Theresia Degener, Chair of the Committee on the Rights of Persons with Disabilities will present on the Committee's jurisprudence on the right to be protected against discrimination and the right to equality and put this jurisprudence in a broader context of human rights and disability. In particularly the focus will be on the draft General Comment No 6 on Art. 5 CRPD (equality and non discrimination)", hieß es dazu in der Ankündigung.

Auch in Den Haag war Theresia Degener präsent: Als Vorsitzende und einzige Frau des Ausschusses der Vereinten Nationen für die Rechte von Menschen mit Behinderungen (CRPD-Ausschuss) hielt sie am 3. Oktober 2017 eine der Eröffnungsreden auf der GQUAL Konferenz. Neben ihr sprachen auch Philippe Couvreur (Internationaler Gerichtshof), Viviana Krsticevic (Center for Justice and International Law), Ana Helena Chacón (Vizepräsidentn Costa Rica), Astrid Bronswijk (Magistrat Den Haag), Silvia Fernández de Gurmendi (Präsidentin des Internationalen Gerichtshofs) und Irene Khan (International Development Law Organization).

Die GQUAL Konferenz ist Teil einer globalen Kampagne, die die Gleichstellung der Geschlechter in internationalen Tribunalen und Beaufsichtigungsorganen fördert. Bereits vor zwei Jahren gründeten anerkannte Forscher_innen, Richter_innen, Jurist_innen und Aktivist_innen die GQUAL Kampagne (http://www.gqualcampaign.org/about-gqual/the-gqual-declaration/) im UN-Hauptquartier in New York. Ziel der diesjährigen Konferenz war es, einen Aktionsplan zu entwickeln und so nachhaltig das Bild der Internationalen Justiz zu verändern.

Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein Thema, das Theresia Degener sehr am Herzen liegt. Seit Jahren setzt sie sich für die Rechte von (behinderten) Frauen ein. In ihrer Rede auf der GQUAL Konferenz betonte sie, dass der Vorsitz des CRPD-Ausschusses eigentlich nicht Teil ihrer Pläne war. „Als Vollzeit-Professorin an der EvH RWL in Bochum, Leiterin der dazugehörigen Forschungseinrichtung BODYS, Mutter von zwei Kindern und als behinderte Frau war ich schon als normales Mitglied des CRPD-Ausschusses mehr als genug beschäftigt. Wenn Frauen jedoch so maßlos unterrepräsentiert sind, hat man als letzte Frau fast schon die Pflicht, sich aufzustellen und die Führung zu übernehmen – um sicherzustellen, dass Frauen überhaupt vertreten sind.“

Theresia Degener selbst unterstrich, dass sie keine genaue Antwort hat, weshalb in der letzten Wahl der Ausschussmitglieder durch die Vertragsstaatenkonferenz der UN-Behindertenrechtskonvention im Juni 2016 nur männliche Kandidaten gewählt wurden. Sie bemerkte nachdrücklich, dass das Resultat dieser Wahl nicht auf einen Mangel an weiblichen Kandidaten, auf eine nicht-weibliche Vorgeschichte des Ausschusses, auf fehlende gesetzliche Verpflichtungen oder einen Mangel an Gender-Bewusstsein zurückzuführen sei. „Die Wahlen in 2016 zeigen, dass sich das Bild der internationalen Justiz nicht ändert, wenn die nationalen Regierungen nicht dauerhaft und zu jeder Zeit Druck ausüben, weibliche Kandidaten für die verschiedenen Ausschüsse der Vereinten Nationen zu benennen.“

Weitere Informationen zur GQUAL Konferenz: https://gqualconference.splashthat.com/

 

 

 

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