Gleich dreimal hatten die Professoren Mark S. Burrows und Gotthard Fermor (Foto, l.), begleitet von Josef Marschall am Klavier, die Gelegenheit, ihr aktuelles Programm zum Stunden-Buch von Rainer Maria Rilke auf dem Kirchentag in Dormtund zu präsentieren - und zwar unter dem Titel: „Von der Armut und vom Tode (Das Stunden-Buch – Band 3) - Eine poetisch-musikalische Inszenierung.“
Im dritten Teil seines Stunden-Buches von 1903 verarbeitet Rilke seine Erfahrungen, die er mit der modernen Großstadt Paris Anfang des 20. Jahrhunderts gemacht hatte. Die gewaltsame Armut und der Tod, die ihm dort begegneten, führten ihn auf die Spur einer spirituellen Armut, der der Tod nicht der Schrecken, sondern die Frucht des Lebens ist - geschult am Vorbild des Franz von Assisi, von dem er lernte: „Armut ist ein großer Glanz aus Innen.“
In den gut besuchten Veranstaltungen in Dortmund wurden Rilkes poetische Spuren zu einer Armut als spiritueller Haltung in einem Stationen-Weg aufgenommen: mit ausgewählten Gedichten, meditativen Klavierkompositionen von Josef Marschall, Schwarz-weiß-Fotos (die in Paris entstanden sind) und Meditationen. Diese Themen sind heute noch überaus aktuell für spirituell suchende Menschen – so viele Rückmeldungen nach den Lesungen.