Der Workshop „Roboter, Tablet & Co. – (k)ein Lösungsansatz für die Pflege?“ traf im Rahmen des Zentrums Älterwerden auf dem Evangelischen Kirchentag auf große Resonanz bei den Besucher_innen in Dortmund. Rund 30 Teilnehmende beteiligten sich aktiv an der Diskussion um Chancen und Grenzen technischer Unterstützungsmöglichkeiten in der pflegerischen Versorgung. Nach einer thematischen Einführung stellte EvH-Prof. Dr. Andrea Kuhlmann beispielhaft das BMBF-Projekt „OurPuppet“ vor, das sie am Institut für Gerontologie an der TU Dortmund bis Ende April 2019 geleitet hat. Das Projekt zielte darauf, eine sensorbasierte interaktive Puppe zur Unterstützung informell Pflegender zu entwickeln und in der Häuslichkeit zu erproben (https://www.ourpuppet.de).
Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete die gemeinsame Reflektion sozial-ethischer Spannungsfelder, die in Bezug auf den Technikeinsatz in der Pflege auszuloten waren. In Anlehnung an die sogenannten MEESTAR-Leitlinien zur Bewertung altersgerechter technischer Assistenzsysteme wurde u.a. diskutiert, inwiefern technische Assistenzsysteme das Sicherheitserleben der Nutzenden fördern können oder ob diese vielmehr als Kontrolle und Eingriff in die Privatsphäre erlebt werden. Die Teilnehmenden kamen dazu miteinander sehr angeregt ins Gespräch und hielten ihre Einschätzungen, Ideen und Bedenken auf Impulsplakaten fest.
Abschließend wurde ein Stimmungsbild zur Frage „Wie smart soll die Pflege der Zukunft sein?“ erfasst. In der heterogenen Gruppe aus interessierten Bürger_innen, (ehemals) pflegenden Angehörigen, Studierenden und professionell Pflegenden zeigte sich, dass sich ein Großteil einen Technikeinsatz in der Pflege zukünftig grundsätzlich vorstellen kann. Als wesentliche Voraussetzung dafür wurde allerdings benannt, dass Technik ergänzend und unterstützend genutzt werden kann, wenn der Nutzen für alle Beteiligten nachvollziehbar erscheint und damit Verbesserungen der Pflegesituation erzielt werden können. Einstimmig sprach sich die Gruppe dafür aus, dass Technik den persönlichen Kontakt in der pflegerischen Versorgung nicht ersetzen darf und vielmehr auch dazu beitragen soll, Pflegenden mehr Freiräume für menschliche Zuwendung zu eröffnen.