"Soziale Arbeit und Soziale Bewegungen": Tagung

Rund fünfzig Interessierte aus Deutschland und der Schweiz - Erziehungswissenschaftler_innen, Sozialpädagog_innen, Theolog_innen und Historiker_innen - folgten der Einladung von Prof. Dr. Carola Kuhlmann und Prof. Dr. Diana Franke-Meyer zur Tagung der AG Historische Sozialpädagogik/Soziale Arbeit an der EvH. 

An drei Tagen wurden unter dem Schwerpunkt „Soziale Arbeit und Soziale Bewegungen“ sozialpädagogische Themen mit historischem Bezug vorgestellt und diskutiert. Dabei wurde der historische Rahmen sehr weit gespannt, ebenso die geographische Ausdehnung der Betrachtung sozialer Bewegungen.

Beginnend im Reformationszeitalter bis hin zu aktuellen sozialen Bewegungen, standen die Landlosenbewegung in Brasilien, die Settlementsbewegung in den USA, Reformen der Heimerziehung in der Schweiz sowie Protestbewegungen in den Niederlanden, Österreich und Deutschland im Fokus.

Einen Schwerpunkt bildeten Vorträge zur alten und neuen Frauenbewegung. Hinzu kamen Beiträge zur Widerstandsbewegung in der Zeit des Nationalsozialismus, zu religiös-sozialistischen Bewegungen, zur Abstinenz-, Jugendfürsorge-, Nacktkultur-, Sexualreform-, Homosexuellen- sowie zur Kinderladenbewegung. Auch die Etablierung neuer Bildungsinstitutionen im Kontext der 68er Bewegung wurde einer historischen Betrachtung unterzogen.

Die Tagung endete mit einer Forschungswerkstatt, in der neben methodologischen und methodischen Fragen der Geschichtsschreibung in der Sozialen Arbeit die Einrichtung eines digitalen europäischen Wohlfahrtsmuseums sowie die Einrichtung eines Promotionskollegs für historische Themen diskutiert wurden.

Die nächste Tagung der AG Historische Sozialpädagogik/Soziale Arbeit wird im Frühjahr 2018 in Zürich stattfinden. Eine Publikation der Bochumer Tagung, in der alle Vorträge veröffentlicht werden sollen, soll Ende 2017 erscheinen.