In der Tradition der Antrittsvorlesungen stellten Prof. Dr. Susanne von Hehl und Prof. Dr. Lutz Bergemann ihre Schwerpunkte in Vorträgen vor. Beide begannen ihre Tätigkeit an der EvH während der Pandemie und lehrten das erste Semester rein digital. Seit dem Sommersemester finden ihre Seminare wieder in Präsenz statt und so erschienen auch zu den hybriden Antrittsvorlesungen zahlreiche interessierte Lehrende vor Ort in der Aula oder wurden auf digitalem Wege zugeschaltet.
Begrüßt wurden sie von EvH-Rektorin Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann. Sie betonte, dass sowohl Frau von Hehl, als auch Herr Bergemann durch die Schwerpunkte Sozialpolitik und Ethik wichtige Aspekte der interdisziplinären, angewandt-wissenschaftlichen und wertebasierten Ausrichtung der Hochschule beleuchten. Die Hochschule könne sich glücklich schätzen, beide Professor_innen als Lehrende gewonnen zu haben, um weiterhin Studierende auszubilden, die "fachwissenschaftlich fit sind und ihr Arbeitsfeld kritisch reflektieren".
Lutz Bergemann, der in der Fächergruppe Sozialphilosophie/ Ethik zur Ethik der Sozialen Arbeit lehrt, beschäftigte sich in seinem Vortrag „Make kin, not babies“ - Soziale Gerechtigkeit, Wissens- und Kompetenzverflechtung, Nachhaltigkeit: Möglichkeiten einer guten Care-Praxis?“ mit der epistemischen Ungerechtigkeit. Nach einer theoretischen Einordnung über den Mensch als Beziehungswesen folgte als Praxisbeispiel die partizipative Forschung der ATD Vierte Welt.
Susanne von Hehl knüpfte in ihrem Vortrag „Kinder an die Macht“? – Das Policyfeld der Jugend- und Familienpolitik nach der Pandemie: Problemlagen und Handlungserfordernisse“ an das Thema Gerechtigkeit an. Ihr Fokus lag dabei insbesondere auf der Familienpolitik und der Berücksichtigung aller Generationen in diesem Feld. Nach einem "Bochumer Einstieg" durch Grönemeyers Lied "Kinder an die Macht" zeigte sie die Problemlagen in der Jugendpolitik auf, die durch die Pandemie hervorgehoben wurden.