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Studis beschäftigten sich mit
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Studis beschäftigten sich mit "Diversity Dimensionen"

Die Altersanzüge machen Treppensteigen schwierig.

Studierende im EvH-Studiengang „Soziale Arbeit“ ernteten in den vergangenen zwei Wochen interessierte und irritierte Blicke. Grund war ihre praktische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Diversity Dimensionen wie Alter, Geschlecht/geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung, Religion/Weltanschauung, Behinderung oder ethnische Herkunft/Nationalität im Rahmen des Seminars „Offener Blick in der Sozialen Arbeit" der EvH-Lehrenden Linda Haarmann. Neben den theoretischen Grundlagen zur Entstehung und Reproduktion von Vorurteilen und einem geballten Vortrag aus der Arbeit mit LSBTI*-Jugendlichen der NRW-Fachberatungsstelle „gerne anders“ gab es einige spannende Methoden und Übungen, um den eigenen Blick zu öffnen. Der Schwerpunkt der Auseinandersetzungen lag auf dem Themengebiet der sexuellen Orientierung. Außerdem starteten die Studierenden zwei Selbstversuche, mit denen sie beschriebenen Blicke auf sich zogen. Mit Hilfe der hochschuleigenen Alterssimulationsanzüge (Foto) wurde zunächst im Gebäude hautnah erlebt, was es bedeutet, im Alter nicht mehr so beweglich zu sein.

Der Transport einer vollen Tasse aus dem "Krinitzki" die Treppe hinauf, eine Tür aufschließen oder Kleingeld abzählen…mit 20 Kilo mehr Gewicht und - durch Bandagen und Brille - eingeschränkter Bewegungs- und Sehfähigkeit haben bei allen Teilnehmenden Eindruck hinterlassen: „Da werden die alltäglichsten Dinge zur sportlichen Herausforderung,“ teilte eine Studentin mit. Doch damit nicht genug. Am nächsten Tag sollte der Experimentierradius erweitert und der bekannte Sozialraum der Hochschule in „anderer Rolle“ verlassen werden. Mutig begaben sich die Studierenden in die Bochumer Innenstadt: als Mann, als Wohnungslose, als Mensch mit Sehbehinderung oder psychischer Störung. „Die Erfahrungen, die wir gemacht haben, kann uns niemand mehr nehmen,“ lautete das Feedback. Und: „Ich gehe jetzt ganz anders hier raus, als ich heute Morgen hier rein gekommen bin.“

Rundum ein professionsstärkendes Seminar, welches sicherlich eine Wiederholung findet.

Linda Haarmann

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