Auf unserer Exkursion zu den Vereinten Nationen nach Genf vom 17.- 21. August 2015 nahmen wir teil am konstruktiven Dialog der Vereinten Nationen mit den Regierungen der Länder Ukraine und Kenia. Möglich wurde dies durch die Einladung unserer Kollegin Prof. Dr. Theresia Degener, Mitglied im Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Alle Mitgliedsstaaten, welche die UN-BRK unterzeichnet haben, müssen regelmäßig zum aktuellen Stand der Umsetzung berichten. Die Zivilbevölkerung, vertreten durch NGOs, bringt sich kritisch in den Prozess ein und informiert den Ausschuss vorab. Im Anschluss an den Dialog formuliert der Ausschuss Veränderungsvorschläge und übergibt diese an die Regierungsvertreter.
Als Beobachtende tauchten wir ein in die Welt der Synchronübersetzer und Gebärdendolmetscher und lernten die Gepflogenheiten internationaler Kommunikation kennen, wenn beispielsweise die Regierungsvertreterinnen als „your Excellency“, “your Highness“ und die Vorsitzende als „distinguished Chair“ angesprochen wurden.
Eindrücklich waren sowohl die inhaltlichen Auseinandersetzungen rund um zentrale Artikel der UN-BRK, wie z.B. der Selbstbestimmung und Teilhabe in der Gemeinschaft, umfassender Zugang zu Recht und Gesundheitssystem sowie Freiheit von Zwangsbehandlung und Folter. Und damit verbunden die Frage: Was können wir tun, um die festgestellten Barrieren abzubauen? Im Anschluss an die jeweils dreistündigen Diskussionsrunden war Zeit für Reflexionen und Auseinandersetzungen in unserem Kreis zu Themen, die uns bewegten. Dies war z. B. die Verfolgung von Menschen mit Albinismus in Ostafrika oder auch die Positionierung eines Staates wie der Ukraine zwischen bewaffnetem Konflikt und Krieg.
Das Flair unserer Jugendherberge im Bahnhofsviertel wurde ergänzt um die Nähe zum Genfer See, abenteuerliche Erfahrungen von Sprachbarrieren und deren Überwindung, Ausflüge zum Palast der Nationen, der Weltgesundheitsorganisation sowie das Erkunden der Altstadt auf den Spuren der Reformatoren. Ein Treffen mit Carolyn Harvey, die uns von der Arbeit des OHCHR (Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte) berichtete, und Alexandre Cote von IDA (International Disability Alliance) ermöglichten den Studierenden zudem Einblicke in die internationale Zusammenarbeit.
We would like to thank the distinguished reader for her time and wish you fruitful ongoing discussions around the topic of human rights.
Prof. Dr. Kristin Sonnenberg, Prof. Dr. Kathrin Römisch & la groupe