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Nachruf: Trauer um Prof. Dr. Frank-Peter Finke
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Nachruf: Trauer um Prof. Dr. Frank-Peter Finke

Frank-Peter Finke - vormals Oltmann - hat durch einen tragischen Unfall das Leben verloren. Er wurde nur 63 Jahre alt. Er war zwei Mal verheiratet und hinterlässt drei erwachsene Kinder. Wir trauern um einen treuen Kollegen und um eine besondere Persönlichkeit.

Sein Weg zum Hochschullehrer war kein gerader. Eine lineare Karriere hätte auch nicht zu ihm gepasst. Nach dem Realschulabschluss verdiente er ein gutes Jahrzehnt lang seinen Lebensunterhalt als Lagerarbeiter und Taxifahrer. Dann erlangte er über den zweiten Bildungsweg die Hochschulzugangsberechtigung. Zügig studierte er Sozialwissenschaften an der Universität Osnabrück und promovierte direkt anschließend erfolgreich in der Soziologie. Während seiner ganzen Studien- und Promotionsphase war er parallel berufstätig für verschiedene Arbeitgeber als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrbeauftragter, Projektentwickler und Projektleiter. 2008 erfolgte die Berufung auf seine erste Professur für Profit- und Nonprofit-Management an die Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld, 2010 dann die Berufung auf die Professur für Sozialmanagement und Sozialverwaltung an unsere Hochschule, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Sein wissenschaftliches Interesse spiegelte zugleich sein persönliches Engagement. So widmete er sich neben grundsätzlichen Fragen des Sozialmanagements immer wieder auch Aspekten der Beschäftigungsförderung und der Beschäftigungsfähigkeit auch von Menschen, die Benachteiligung erfahren.

„Frank war ein Guter“, war die erste Reaktion eines Kollegen nach Erhalt der Todesnachricht. Frank-Peter Finke war derjenige, der sich bereit erklärte, wenn zusätzliche Lehrveranstaltungen gebraucht wurden, der mit Studierenden den Stand auf dem evangelischen Kirchentag organisierte und der kurzfristig einsprang, als es eine Vakanz im Rektorat gab. Er war aber auch derjenige, der eine extra Prüfungsvorbereitung am Samstag anbot, wenn sich Studierende nicht gut auf die Klausur vorbereitet sahen und er übernahm regelmäßig die Betreuung von Abschlussarbeiten von Studierenden, denen alle anderen angefragten Lehrenden abgesagt hatten, weil sie viel zu spät dran waren. Nein zu sagen war nicht seine Stärke. So war er stets der Kollege mit den meisten betreuten Abschlussarbeiten.

„Ich bin sozialistischer Christ“, so bezeichnete er sich selbst. Sein Herz schlug immer für diejenigen, die es schwerer hatten als andere. Mit der Erfahrung seines eigenen Bildungsaufstiegs im Gepäck schaffte er es, seinen Studierenden zu vermitteln, dass es sich lohnt, das Studium zu Ende zu bringen, und vor allem, dass auch sie den Abschluss schaffen können. Und regelmäßig wurde er angefragt, um Studierende zu betreuen, die mehr als die übliche Unterstützung brauchten. Sein Anliegen war es, wirkliche jede und jeden zum erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Frank-Peter Finke wird uns fehlen - als loyaler, engagierter Kollege und als Hochschullehrer, der bei seinen Studierenden beliebt war und der seinen Beruf liebte.

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