Eine achtköpfige Delegation aus Lehrenden und Studierenden der Universität Sulaimania war jetzt zu Gast an der Evangelischen Hochschule. Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Anbahnungsprojekt "COBOSUNIN" (Cooperation between Bochum and Sulaimani Universities nowadays) hat eine längerfristige Partnerschaft zwischen der Evangelischen Hochschule Bochum und der Universität Sulaimani zum Ziel. Im Rahmen der gegenseitigen Besuche hatten Prof. Dr. Cinur Ghaderi und Prof. Dr. Kristin Sonnenberg unter Beteiligung von Studierenden bereits im April 2016 die EvH-Partnerhochschule im nordirakischen Sulaimania besucht.
Nun stand der Gegenbesuch an. Die Gäste wollten einen Einblick in die praktische Sozialen Arbeit bekommen. Dieser wurde durch einen Streifzug durch das Rhein-Ruhrgebiet und die Praxisfelder realisiert: So widmete die Delegation einen Tag der Arbeit in der Diakonie als Wohlfahrtsverband und besuchte die Diakonie Düsseldorf: ein Pflegeheim, ein Jugendzentrum, den Jugendmigrationsdienst und die Flüchtlingsberatung.
In Dortmund bot sich bei einer Stadtteilführung in der Nordstadt Gelegenheit, sich mit dem Thema Armut zu befassen. In Bochum besuchte die Delegation die Drogenberatung, die Notschlafstelle und Pro Familia. Die JVA stand in Gelsenkirchen auf dem Programm. Ein Schwerpunkt war die Integration der ästhetischen Bildung im Studiengang Soziale Arbeit, den Prof. Dr. Helene Skladny im Kunstmuseum Bochum vorstellte.
In der abschließenden Evaluation zeigten sich die kurdischen Gäste beeindruckt von der Fachlichkeit und Ausdifferenzierung der Sozialen Arbeit, dem Engagement sowohl der Fachkräfte als auch der Ehrenamtlichen sowie der vielfältigen Verzahnung der Praxis mit der Hochschule über Praktika, Netzwerke und Forschung.
Aktuell ist ein Anschlussprojekt für 2017 und 2018 beantragt. Wird es vom DAAD bewilligt, können die intensive Zusammenarbeit und der Dialog in international-interkulturell vergleichender Perspektive zur Theorie und Praxis Sozialer Arbeit fortgesetzt werden.