Am 10.1.2023 wurde die Ausstellung im unteren Flur der EvH eröffnet. Mit Punsch und Gebäck - und vielen interessierten Studierenden, Gästen und Lehrenden kam es zu interessanten Gesprächen und einem intensiven, inspirierendem Austausch.
Ein liebevoll eingerichtetes mehrstöckiges Playmobilhaus in einem Pappkarton. Schaut man genauer hin, entdeckt man darin Botschaften, die sorgfältig auf kleine Zettel geschrieben wurden. Sie markieren Orte häuslicher Gewalt gegen Männer und hinterfragen damit eindrücklich die scheinbare Idylle. Eine Vitrine, in der ein Erinnerungskoffer mit u.a. Urlaubsfotos, einem Seidenschal, einem alten Führerschein, einer Hundeleine drapiert wurden. Daneben erscheinen auf einem Laptopbildschirm Fotografien von Weihnachtsfesten, Urlauben, von Erinnerungen, die langsam verschwinden. Dazwischen Zitate betroffener alter Menschen, die heute in Armut leben. Geht man etwas weiter, stößt man auf einen bunten Basteltisch. In kleinen Körben finden sich zahlreiche ausgeschnittene Hosen, Röcke, Jacken, T-Shirts aus bedrucktem Papier, Klebestifte und Glitzersteine. „Gestalte ein Outfit für Alex!“, so die Aufforderung der Studierendengruppe, die sich mit nonbinären Menschen beschäftigt hat. Ein gemütlich eingerichtetes Zimmer, in dem Zeichnungen von Kindern psychisch kranker Eltern sowie Berichte und Ausschnitte aus Chatverläufen zu sehen sind. Weiterhin ein begehbares Klassenzimmer, mit Lehrpult, typischen Utensilien wie Rücksäcken, Schulbüchern, Lehrpostern und zerknülltem Papier auf dem Boden. Im Hintergrund Schullärm, der aus einer Box tönt. Auf den Tischen Botschaften von „stillen Schülern und Schülerinnen“. Zu lesen ist das, was sie damals gedacht haben und eigentlich immer schon einmal sagen wollten, als sie für die anderen „unsichtbar“ waren.
Auf den gegenüberliegenden Ausstellungswänden befinden sich jeweils große Präsentationsplakate, auf denen die Ergebnisse empirischer Forschung über diese Themenfelder zu lesen sind. UNSICHTBAR, so der Titel der Ausstellung und des Seminars im ersten Semester des BA-Studiengangs Soziale Arbeit, in dem es darum ging, oftmals übersehene Personengruppen zu beforschen. Die eine Hälfte des Seminars wählte dazu unter Anleitung von Prof. Dr. Alexandra Lehmann den empirischen Forschungsansatz, die zweite Gruppe um Prof. Dr. Helene Skladny entwickelte ästhetische Forschungsmethoden. Von den Studienenden aus den "unsichtbaren Themen" ausgewählt wurden: Armut im Alter - Bipolare Störung - Gewalt in der Pflege - Häusliche Gewalt gegen Männer - Kinder psychisch kranker Eltern - Männer in "Frauenberufen" - Non-binäre Menschen - Sexualisierte Gewalt - Stille Schüler_innen - Sucht und/ oder Selbstmedikation - Wohnungslose Frauen.
Am 10.1.2023 wurde die Ausstellung im unteren Flur der EvH eröffnet. Mit Punsch und Gebäck - und vielen interessierten Studierenden, Gästen und Lehrenden.