Mit leuchtendem Trash gegen die Dunkelheit: EvH-Studierende haben das Brachgrundstück neben Schwanenmarkt 1 für eine Nacht in eine glitzernde, gleißende, quietschbunte Lichtlandschaft verwandelt. "Stellt euch vor, ein Raumschiff von einem Diskoplaneten ist auf die Erde gestürzt. Und nun liegen die leuchtenden Trümmerteile auf der Erde herum", lautete die Aufgabe, die Prof. Dr. Helene Skladny und Matthias Schamp ihren Studierenden gestellt hatten. Bedingung war, dass sämtliche Lichtobjekte aus Abfall gebaut wurden.
Überall funkelte, blinkte und strahlte es. Die einzelnen Objekte verbanden sich mit der Natur der Brache zu einer einzigartigen Inszenierung. Einem Gesamtbild, durch das sich die staunenden Besucher bewegten und dabei immer wieder neue Details entdeckten: einen schimmernden Riesenpilz aus papiernen Muffinschalen, tentakelnde Lichtfinger, ein blinkendes Auto aus alten Wäschekörben, leuchtende Igluzelte aus Drahtgestellen und ein aus dem Himmel fallendes Fahrrad mit blitzenden Rädern...
Unter dem Namen "Schwanenmarkt 1 – Labor für Kunst & soziale Recherche" wird der ehemalige Kiosk (+ Bedürfnisanstalt) seit Ende 2019 im Rahmen des Bochum Marketing-Projekts "Tapetenwechsel" von Studierenden der EvH hergerichtet und bespielt. Seit Neuestem verfügt das Gebäude, das über 20 Jahre leer stand und schon komplett von den Versorgungsleitungen abgekoppelt war, auch wieder über Strom. Dank der Hilfe der Stadt, die Anfang 2021 neue Leitungen hinverlegen ließ und mittels einer Spende der Stadtsparkasse Bochum, konnten im Gebäude Elektroleitungen installiert werden. Eine erste "Unter Strom!"-Veranstaltung fand bereits im Sommer statt. Damals bauten die Studierenden eine Installation im Kioskraum. Mit "Unter Strom! 2" wird nun auch die Brache neben dem Gebäude zum Leuchten gebracht. Dazu waren erstmal jede Menge Aufräumarbeiten auf dem Grundstück nötig.
Für die Studierenden ein Akt der Befreiung. "Endlich keine Zoomkonferenz, sondern mal so richtig anpacken", freute sich eine Studentin. Ziel war, gemeinsam eine temporäre "Lichtinstallation" speziell für das Gelände umzusetzen; zugleich sollte ein realer sozialer Austausch zwischen den Studierenden stattfinden. Denn der sei während der Corona-Zeit viel zu kurz gekommen, betont auch Prof. Dr. Helene Skladny. Entsprechend gelöst war die Stimmung am Freitagabend. Unter die zahlreiche Besucher mischten sich auch etliche zufällige Passanten, die vom Lichterglanz angelockt worden waren. Gegen die Kälte gab es eine Feuertonne und Glühwein.
Weitere Infos unter: https://schwanenmarkt1.de