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"Von Willkommenskultur zu Abwehr": Wie geht´s weiter?

Der Dachverband der transkulturellen Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im deutschsprachigen Raum e.V. (DTPPP e.V.), das Institut für Psychotherapeutische Medizin, Psychotherapie u. Psychosomatik Düsseldorf (IPPP e.V.) und das Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn (EvH RWL) laden ein zur Online-Veranstaltung mit dem Titel "Von Willkommenskultur zu Abwehr – wie weiter in der Arbeit mit Geflüchteten?“ - und zwar am Donnerstag, 5. November 2020, von 16 bis 18 Uhr.

Dabei sind die Referentinnen: Dr. Rebekka Ehret, "Zur Kultur der Europäischen Migrationspolitik", und Prof. Dr. Luise Reddemann,"Trauma ist nicht alles - Würde in der Arbeit mit Geflüchteten".

Ungleichheit in der gesundheitlichen Versorgung war einer der Gründungsanlässe für den DTPPP e.V. und seither unter unterschiedlichen Blickwinkeln Thema der jährlichen Kongresse in Deutschland, Schweiz und Österreich. Aufgrund von Corona Pandemie musste der diesjährige DTPPP Kongress zum Thema Rassismus und der „Transkulturellen gesundheitlichen Versorgung jenseits von Wir und die Anderen“ verschoben werden, die Themen Ungleichheit und Ausgrenzung sind geblieben.

Denn die Corona-Pandemie hat gegenwärtige Fragen gesundheitlicher und sozialer Ungleichheit nicht etwa aufgehoben, im Gegenteil, sie wirkte von Anfang an als Kontrastmittel, das sichtbar macht, wer unsichtbar gemacht wird, was in unseren Gesellschaften fehlt, welche Ungleichheiten toleriert werden, wem Anerkennung und Recht verweigert oder gewährt wird. Eine der vergessenen oder gar ausgelagerten und abgewehrten Gruppen sind die Geflüchteten.

85 Prozent der Geflüchteten in Deutschland stammen aus Ländern, die im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2019 stark von Krieg, Bürgerkrieg oder politischer Verfolgung oder beidem betroffen waren. Das Etikett „Flüchtling“ kann je nach Zuordnung zum Flüchtlingsschutz oder zum Ausschluss von Rechten führen.

Spannungsfelder ergeben sich in diesem Zusammenhang in der Asyl- und Migrationspolitik durch Widersprüche zwischen humanitären, politischen und rechtlichen Anforderungen. So ist die Lebenssituation der Geflüchteten paradoxerweise durch die Gleichzeitigkeit von Lebensmut und Widerstandsfähigkeit und eine Verletzlichkeit, prekäre Lebenslagen und erzwungene Immobilität in einer permanenten Ungewissheit, z.B. in den Lagern, gekennzeichnet.

Die Fluchtdynamiken sind zu einer Tatsache geworden, die zum Zustand der gegenwärtigen Weltgesellschaft gehört und auch die hiesige Gesellschaft geändert hat. Diese Realität von Flucht und Migration wird bleiben und die Antwort kann nicht Abwehr sein.

Daher fragt diese Veranstaltung nach den psychologischen und subjektiven Folgen der europäischen Migrationspolitik für Geflüchtete sowie für Fachkräfte im Gesundheits- und Sozialsystem, die mit diesen Menschen arbeiten und sie begibt sich auf die Suche nach neuen Antworten und Impulsen.

Bitte registrieren Sie sich unter diesem Link zur Teilnahme an der Veranstaltung: https://evh-bochum-de.zoom.us/meeting/register/tJYpc-mvqz4pGtShgo0MSNFmJ5FUnJDFcA5P

Leiten Sie diese Einladung gerne an interessierte Personen weiter. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen guten Austausch!

Prof. Dr. Cinur Ghaderi (EvH RWL/DTPPP e. V.), Dr. Ljijana Joksimovic (DTPPP e.V./IPPP e.V.) und Ariadne Sondermann (s_inn, Evangelische Hochschule RWL)

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