Am Montag, 7. Mai, startete eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Wider den Rechtspopulismus!". Den Auftakt machte ein Vortrag von Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl.
In der sozialen Arbeit begegnen wir Tätern und Opfern von Ausgrenzung und Menschenverachtung, die sich in rechtsextremistischen Gedanken, Äußerungen und Handlungen veräußerlichen und im Klima zunehmenden Rechtspopulismus ausbreiten. Was tun, wenn der Vater sein Kind mit Thor-Steinar-Pullover in den Kindergarten schickt oder eine Beratung auf dem Sofa unter der Hakenkreuzfahne stattfinden soll?
Rechtspopulismus produziert Opfer
Der Rechtspopulismus hat sich mittlerweile auch in Deutschland bis tief in die Mitte der Gesellschaft und auch in die Mitte der Kirchen eingefressen. Täglich produziert er Opfer – Ausgegrenzte, Stigmatisierte, Verhetzte. Opferschutz umfasst auch Tatprophylaxe, und das heißt auch: Arbeit mit Menschen, die der rechtspopulistischen Versuchung erliegen.
Was macht Rechtspopulismus attraktiv? Warum sind selbst Christi_innen davor nicht gefeit? Begünstigen Kirchen gelegentlich sogar das Ausbreiten rechtspopulistischer Versuchungen? Und was können sie tun, um diesen Tendenzen innerhalb ihrer eigenen Reihen wirksam zu begegnen – nicht zuletzt durch Diakonie und Caritas?
Wie kann Opferschutz gestaltet werden?
Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl beleuchtete die moralischen Herausforderungen und die Verantwortung der sozialen Arbeit in diesem Feld. In seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion ging er zentralen Fragen nach, die die Arbeitswirklichkeit betreffen: Wie gestalten wir Opferschutz sowohl als Zurückweisung konkreter Angriffe auf die Menschenrechte als auch durch Prävention und Empowerment?
Welche Möglichkeiten entdecken wir in der Arbeit mit Tätern, und wie beugen wir vor, dass Menschen zu Tätern werden? Wie können wir rechtspopulistische Klienten und ihre Verlustängste ernst nehmen und dabei gleichzeitig einen Sozialraum gestalten, in denen mentale und lebenspraktische Brücken zwischen den Menschen gebaut werden?
Brücken entwerfen und bauen
Im Spannungsfeld der empfundenen Lebenswirklichkeiten aller Beteiligten als Ausgangspunkte und dem Ziel demokratischer Konfliktlösungen kann und soll die soziale Arbeit dazu beitragen, gemeinsam mit den Beteiligten diese Brücken zu entwerfen und zu bauen.
ZUR PERSON
Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl: