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Fachtag: Wie gelingt Inklusives Ehrenamt?
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Fachtag: Wie gelingt Inklusives Ehrenamt?

Die Rednerinnen Julia Wandscheer und Alina Niessner stellen die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeiten vor.

 

Das Ehrenamt ist eine wichtige Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts, in Deutschland engagierten sich 2022 laut der Allensbacher Markt und Werbeträgeranalyse (AWA) über 17 Millionen Menschen ehrenamtlich. Eines fällt dabei auf: Daten zum ehrenamtlichen Einsatz von Menschen mit Behinderung gibt es kaum, sie werden häufig als die Empfänger ehrenamtlicher Hilfe wahrgenommen, nicht als aktiv Tätige. Umfragen unter Menschen mit Behinderung zeigen jedoch, dass auch sie sich in unterschiedlichen Feldern engagieren. Die Frage nach der Teilhabe im Ehrenamt haben zwei Studentinnen der EvH erforscht und die Ergebnisse beim Fachtag "Inklusives Ehrenamt" am 23.11.22 vorgestellt. Wie kam es zu dieser Forschung?

 

Die Bea — Bochumer Ehrenamtsagentur wandte sich mit der Frage "Ist Ehrenamt barrierefrei?" an den Sozial-Wissenschaftsladen der EvH. Dorthin können sich zivilgesellschaftliche Akteur_innen mit Forschungsfragen wenden, auf die sie eine Antwort suchen. Die Forschungsfrage wurde in die Hochschule kommuniziert, in zwei Seminaren thematisiert und zwei Studentinnen entschlossen sich, die Frage in ihren Abschlussarbeiten aufzugreifen. Julia Wandscheer untersuchte für ihre Bachelorarbeit im Studiengang Soziale Arbeit die Rahmenbedingungen für Inklusives Ehrenamt aus Sicht einer Non-Profit Organisation und verglich sie mit der Perspektive von Menschen mit Behinderung. Alina Niessner fokussierte aus Zielgruppenperspektive die Bedarfe für Inklusives Ehrenamt von Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung. Mit der Unterstützung des Sozial-Wissenschaftsladen kamen in Interviews Menschen mit Behinderung zu Wort und berichteten von ihrem persönlichen Engagement. Die Handlungsempfehlungen aus den Arbeiten sind eindeutig: Der Fokus sollte auf den Ressourcen und nicht auf den Defiziten liegen. Um die Zusammenarbeit für alle Beteiligten zu erleichtern seien zudem klare Arbeitsaufträge, einfache Sprache und offene Kommunikation sowie feste Ansprechtpartner_innen hilfreich.

Moderatorin des Fachtages Prof. Dr. Kristin Sonnenberg betonte, dass die durch die beiden Arbeiten ein "wichtiges Thema der sozialen Inklusion erforscht" werde und auch Projektleiterin Prof. Dr. Kerstin Walther lobte die Veranstaltung. "Veranstaltungen wie diese sind das Ideal für Forschung: Von der Entwicklung der Forschungsfrage bis hin zur Abschlussveranstaltung war das Projekt partizipativ. Die Ergebnisse werden nicht nur in einer Broschüre veröffentlicht, sondern wir sprechen gemeinsam darüber und ergänzen sie fortlaufend". In diesem Sinne endete der Fachtag mit vielen weiteren Forschungsfragen, die sich aus der Diskussion zu Posterpräsentationen des inklusiven Ehrenamts, die durch Studierendengruppen in Seminaren vorbereitet worden waren, ergaben.

 

Einen ausführlichen Bericht gibt es beim Sozial-Wissenschaftsladen.

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