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Ersti-Tutorium
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Interview mit Lukas Schorling (AStA/Tutorium)

Wie stellt sich die Situation gerade für Sie dar?

Ich bin den Umständen entsprechend entspannt, was mein Studium angeht, da ich im fünften Semester bin und das Praktikum bereits absolviert habe – das macht die Gestaltung meines Stundenplans etwas flexibler. Außerdem habe ich das Privileg, dass mein BAföG weitergezahlt wird und erstaunlicherweise sogar (aktuell) zum Leben ausreicht. Insofern betrifft mich die angespannte Arbeitslage gerade (noch) nicht.

Normalerweise ist die Ersti-Begrüßung bei uns ja ein großes Event, das von Ihnen vorbereitet wird. Nun mussten Sie kurzfristig umplanen. Wie hat das geklappt?

Wir sind bis zu dem gemeinsamen Gespräch mit der Hochschule vom Bauchgefühl her noch davon ausgegangen, dass die E-Woche zwar verschoben werden würde, aber wir sie zu einem späteren Zeitpunkt trotzdem in der bisherigen Form würden nachholen können. Das hat sich rückblickend als ein wenig blauäugig herausgestellt, war aber wegen der dynamischen Entwicklung erst spät absehbar. Für mich war das im ersten Moment ein echter Schock.

Mit nur knapp einer Woche effektiver Planungszeit war es eine echte Herausforderung. Als Erstsemester-Referent im AStA musste ich natürlich einige Dinge verschieben (z.B. das gemeinsame Packen der Ersti-Beutel), was mich – wegen der vorherigen langfristigen Planung – wehmütig gestimmt hat.

Zum Glück konnten wir die Begrüßungsrede durch die studentischen Gremien noch rechtzeitig aufnehmen, bevor die Hochschule geschlossen wurde. Auch, dass wir vom AStA insgesamt gerade nur in eingeschränkter Form arbeiten können, viele Dinge liegen bleiben (müssen) und die Belange der Studierenden dadurch zu kurz kommen, war am Anfang für mich nur schwer hinzunehmen.

Dann waren neue Angebote via Instagram, Livestreams und in Sachen e-learning gefragt - wie sind Sie damit umgegangen?

In der Doppelrolle als Teil des Tutoriums Soziale Arbeit war es ebenfalls eine immense Umstellung. Alle Informationen, die wir sonst „face to face“ flexibel vermitteln können, digital zu bündeln und so zu formulieren, dass sie möglichst auf den ersten Blick verständlich sind, war eine echte Herausforderung. Aus meiner Perspektive war es hilfreich, dass sich einige von uns Tutor_innen bereits mit Instagram auskannten und die Livestreams zur Information somit gut funktioniert haben (und auch stark frequentiert waren).

Den Moodle-Kurs für Erstsemester zu aktualisieren (den wir zum Glück vor einem Semester bereits eingeführt haben) hat mir persönlich viel abverlangt. Das war für mich eine ideale Möglichkeit, zumindest das Gefühl zu haben, meine ganze Energie und viel von meinem Schlaf „würdig“ aufgeopfert zu haben, um dadurch in irgendeiner Form mein „typisches“ E-Wochen-Feeling zu erreichen.

Wie sieht es mit Kontakten zu Ersemestern beim Studieneinstieg aus?

In Bezug auf den Kontakt mit den Erstis über die Facebook-Gruppe, WhatsApp-Orgagruppen, per Mail und über unsere spontan organisierten Telefonsprechstunden war ich ein wenig traurig, dass wir die Erstis (und sie uns) nicht persönlich kennenlernen konnten. Wir hoffen natürlich, dass wir das an anderer Stelle nachholen können (besonders den Kneipenbummel im Bermuda). Aus meiner Sicht haben wir die Erstis dennoch gut auf ihren (dieses Mal etwas komplizierteren) Studieneinstieg vorbereitet.

Ihr Fazit?

Auch, wenn die digitale E-Woche insgesamt trotz aller Umstellungen gut funktioniert hat, merke ich (und da spreche ich, denke ich, auch für die anderen Tutor_innen), dass das Gruppengefühl dieses Mal ein anderes war. Ich bin zum einen sehr stolz darauf, wie wir das Ganze als Gruppe bewältigt haben und zum anderen sehr dankbar für die gegenseitige Unterstützung, das Mutmachen und unsere Professionalität in dieser Krisensituation. Ich freue mich umso mehr auf die E-Woche im nächsten Semester, wo hoffentlich alles wieder wie gewohnt ablaufen kann (auch, wenn diese für mich – dann in der Leitungsposition – anders werden wird).

Die Tutor_innen bei der Ersti-Begrüßung im Sommer 2019.

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