Lesung von Kübra Gümüsay aus ihrem Buch „Sprache und Sein“

Livestream über YouTube am Dienstag, 24. November 2020, ab 19 Uhr: Kübra Gümüsay geht in ihrem ersten Buch der Frage nach, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Angesichts von Diskussionen, in denen Bemühungen um eine möglichst diskriminierungsfreie Sprache teilweise ironisiert oder als zweitrangig, wenn nicht unwichtig eingestuft werden – „Ja, was darf man denn dann noch sagen?“ „Haben wir keine wirklichen Probleme?“ –, ist die Perspektive von Kübra Gümüsay hochaktuell. Denn sie rückt in den Fokus, dass Sprache kein Nebenschauplatz und nicht allein neutrales Werkzeug der Verständigung ist.

Deutlich wird, dass Sprache zu einer Unsichtbarkeit von Menschen als Individuen beitragen kann, wenn diese immer als Teil einer Gruppe gesehen werden – und sich nur als solche äußern dürfen. Während die „Unbenannten“ das Privileg haben, sich selbst als so oder anders beschreiben zu dürfen, sind die „Benannten“ damit beschäftigt, sich gegen kollektivierende Zuschreibungen zu behaupten.

Neben dieser Analyse der Macht von Sprache steht das Buch von Kübra Gümüsay gerade auch für die Sehnsucht nach einem wirklich gemeinschaftlichen Denken in einer sich polarisierenden Welt: Wie können Menschen wirklich als Menschen sprechen? Und wie können wir alle – in einer Zeit der immer härteren, hasserfüllten Diskurse –­ anders miteinander kommunizieren?

Nach der Lesung von Kübra Gümüsay können solche Fragen gemeinsam diskutiert werden. Die Veranstaltung wird vom Bahnhof Langendreer in Kooperation mit dem Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn durchgeführt und von Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann moderiert. Wir würden uns über Ihre Teilnahme an der Veranstaltung über folgenden Link freuen: https://youtu.be/VfcvfoApH6A

Leiten Sie diese Einladung gerne an interessierte Personen weiter. Informationen zur Autorin sind u.a. unter https://bahnhof-langendreer.de/kuebra-guemuesay.html zu finden.