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Das Projekt
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Das Projekt

PATIENCE - Partizipative Entwicklung und Implementierung einer Advanced Practice Nurse für Patientinnen und Patienten in der (Alters-)Traumatologie

Verbundpartner: Evangelische Hochschule RWL, Fachhochschule Münster
Förderer: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Förderlinie FH-Kooperativ
Kooperationspartner: BG Kliniken - Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung, BG Universitätsklinikum Bergmannsheil Bochum
Laufzeit: 10/2022-09/2026

Als Folge des Altersstrukturwandels kommt es zu einer Zunahme älterer Menschen in der Gesellschaft, in deren Altersgruppe der Anteil unfallverletzter Menschen in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Insbesondere ältere Menschen weisen häufiger eine Multimorbidität auf und leiden vermehrt an kognitiven Einschränkungen, für die die Strukturen und hochstandardisierten Abläufe in Krankenhäusern besonders ungeeignet sind. Dies führt zu einer Zunahme der Komplexität von Versorgungssituationen sowie zu einem häufigeren Auftreten von Pflegephänomenen, wie beispielsweise Delirien, Stürzen oder anderen Komplikationen während des Krankenhausaufenthalts. Zur Begegnung dieser Herausforderungen hat sich international der Einsatz von Advanced Practice Nurses (APN) bewährt, die bereits in einigen Ländern fest in den Versorgungsstrukturen etabliert sind. Als APNs werden auf Masterniveau qualifizierte Pflegefachpersonen bezeichnet, die in der direkten Patientinnen- und Patientenversorgung tätig sind und eine erweiterte Pflegepraxis umsetzen, d.h. die Versorgung bei hochkomplexen Anforderungen mit spezialisierten Pflegekompetenzen unterstützen. Auch in Deutschland werden bereits erste APN-Konzepte erfolgreich umgesetzt und wissenschaftlich begleitet. Dies geschieht jedoch bisher nicht im Bereich der (Alters-) Traumatologie. Das partizipativ angelegte Projekt PATIENCE zielt daher darauf ab, ein Konzept für den Einsatz von APNs in der (Alters-)Traumatologie zu entwickeln, modellhaft zu implementieren und wissenschaftlich zu begleiten, um diese langfristig als Ergänzung des multiprofessionellen Teams zu etablieren

Methodisches Vorgehen Das Vorhaben ist als partizipative Evaluationsforschung angelegt. Es soll gemeinsam mit den beteiligten Berufsgruppen der Modellpflegeeinheit durchgeführt werden, um deren soziale Arbeits- und Lebenswirklichkeit in Bezug auf die Versorgungsherausforderungen bei der Betreuung (alters-)traumatologischer Patient*innen zu verstehen (Höhmann, 2021). Folgende Schritte werden hierfür durchgeführt:

ANALYSE

  • der Bedarfe alterstraumatologischer Patient*innen und deren Angehörigen
  • der bestehenden Versorgungsangebote
  • Ableiten von Handlungskompetenzen und Fähigkeiten einer APN für die Bewältigung der identifizierten Anforderungen

 Mithilfe von Literaturstudien, Einzelinterviews, Denkwerkstätten, Auswertung von Struktur- und Prozessdaten

KONZEPTION

  • Entwicklung eines Rollen- und Aufgabenprofils für den Einsatz der APN auf der alterstraumatologischen Station
  • Entwicklung einer Strategie, um Tätigkeiten einer APN bestmöglich in das pflegerische und das multiprofessionelle Team zu integrieren
  • Modellhafter Einsatz von zwei APN in der Alterstraumatologie

 Mithilfe von Denkwerkstätten

EVALUATION

  • Evaluation des Einsatzes aus den Perspektiven aller beteiligter Akteur*innen (u.a. des multiprofessionellen Teams, der Patient*innen sowie deren Angehörigen
  • Ableitung von (übertragbaren) Handlungsempfehlungen zum Einsatz von APN in der Alterstraumatologie

 Mithilfe von Denkwerkstätten, teilnehmenden Beobachtungen

Ausblick Im Rahmen des partizipativen Ansatzes werden diejenigen Personen in den Mittelpunkt gestellt, die aufgrund ihrer Erfahrungen als Betroffene oder Beteiligte die Problemlagen und Herausforderungen am besten kennen. Dies ermöglicht einen präzisen Abgleich der vorhandenen Bedarfe und Angebote und darauf basierend die Entwicklung eines Aufgaben- und Rollenprofils für APN in der (Alters-)Traumatologie. Dies kann zum Erfolg einer nachhaltigen Implementierung und einer bestenfalls langfristigen Verstetigung beitragen.