In den Jahren 2018 bis 2022 wurde dank der großzügigen Förderung durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ das Transfernetzwerk Soziale Innovation – s_inn als Verbundprojekt von EvH RWL und KatHO NRW betrieben. Gemeinsam haben beide Hochschulen erfolgreich vorhandene Transferaktivitäten ausgebaut und neue Formate und vielfältige Projektideen erprobt und durchgeführt. Ziel von s_inn war es, durch Partizipation soziale Innovationen in verschiedenen Handlungsfeldern zu fördern. Das Transfernetzwerk orientierte sich dabei vor allem an vier gesellschaftlichen Herausforderungen:
die Gestaltung einer alternden Gesellschaft;
die Inklusion von Menschen mit Behinderung;
die Integration von Menschen mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte sowie
die Bewältigung der zunehmenden gesellschaftlichen Segregation.
Unter sozialen Innovationen wurden im Transfernetzwerk s_inn Veränderungen von Haltungen, Einstellungen, sozialen Praktiken, Institutionen und Strukturen verstanden – mit dem Ziel, den Respekt vor der Menschenwürde sowie Achtung, Schutz und Verwirklichung der Menschenrechte zu verbessern und damit zu sozialer Gerechtigkeit beizutragen.
S_inn verfolgte fünf strategische Arbeitsziele:
Entwicklung und Verwirklichung sozialer Innovationen
Stärkung des wechselseitigen Transfers durch Partizipation
Stärkung des überregionalen Transfernetzwerks und des regionalen Innovation-Systems
Verbesserung der Sichtbarkeit der Transferleistungen der Hochschulen
Qualitätssicherung und Stärkung der Nachhaltigkeit des Transfers
Dem skizzierten Transverständnis und den entsprechenden strategischen Arbeitszielen ist die EvH RWL auch nach Ablauf der Förderung als Innovative Hochschule weiterhin verpflichtet. Die Aktivitäten sowie die erzielten Ergebnisse des Transfernetzwerks s_inn sind in einem Schlussbericht - hier in der öffentlichen Kurzfassung - dokumentiert.
Das Transfernetzwerk s_inn gliederte sich in folgende Einrichtungen:
Die Agentur für Transfer und Soziale Innovation arbeitete koordinierend sowie themen- und standortübergreifend und war für strategische Aufgaben auf den Handlungsfeldern Dissemination, Konsultation und Transformation zuständig. In der Agentur waren auf Seiten der EvH RWL Ariadne Sondermann, Dominic Prüßner, Malin Butschkau und Katharina Trimpe tätig.
Sechs Innovation-Labs waren an den 5 Standorten der kooperierenden Hochschulen (Aachen, Bochum, Köln, Münster, Paderborn) angesiedelt. Sie deckten damit alle Regionen des Landes NRW ab, arbeiteten standortübergreifend und themenorientiert und legten besonderen Wert auf partizipative Formate. Ziel der Innovation-Labs war es, praxisnahen Transfer zu initiieren und umzusetzen, ein überregionales Transfer-Netzwerk zu entwickeln und das regionale Innovationssystem zu stärken. An der EvH RWL bestanden zwei Labs zu den Arbeitsfeldern Diversity und Disability. Ansprechpartner waren Sinem Malgac und Jens Koller.
In fünf Pilotprojekten wurden, im Ausgang von konkreten Problemstellungen, die partizipative Umsetzung des Transfers in die Praxis entwickelt und erprobt. An der EvH RWL waren drei Pilotprojekte angesiedelt:
Ziel des Pilotprojekts BeWEGt – Wegbegleitende Beratung von Familien mit Kindern mit Beeinträchtigung war es, bestehende Beratungs- und Begleitangebote für Familien mit einem Kind mit Behinderung zu evaluieren und diese im Sinne bedarfsgerechter und nachhaltig umsetzbarer Beteiligungs- und Unterstützungsstrukturen weiterzuentwickeln. Durch die partizipative Umsetzung wurde eine hohe Qualität der Evaluationsergebnisse gewährleistet. Mitarbeiter_innen des Projekts waren Lydia Schmidt, Sandra Falkson, Corinna Bell, Sibylle Meintrup und Eva Weishaupt. Die Projektleitung hatten Prof. Dr. Karin Tiesmeyer und Prof. Dr. Dieter Heitmann inne.
Das zentrale Projektziel der Unabhängigen Beschwerde- und Informationsstelle Flucht (UBIF) war die Verbesserung der Lebens- und Wohnverhältnisse sowie der Partizipation Geflüchteter in Bochum. Die UBIF war Ansprechpartnerin sowohl für Geflüchtete als auch für ehren- wie hauptamtlich in der Flüchtlingsarbeit Tätige. Durch die Bündelung und Analyse von Beschwerden wurden strukturelle Problemlagen identifiziert und mit lokalen Akteur_innen partizipativ nachhaltige Lösungsansätze entwickelt. Mitarbeiter_innen des Projekts waren Carolin Arévalo, Monique Kaulertz, Rahua Ijob, Neriman Orman, Kim Samira Heiserholt und Bastian Pöting. Die Projektleitung hatten Prof. Dr. Daniela Evrim Öndül und zeitweise Prof. Dr. Arian Schiffer-Nasserie inne.
Der Sozial-Wissenschaftsladen (SoWiLa) wurde an beiden Hochschulen des Verbundprojektes, der EvH RWL und der KatHO Köln, eingerichtet. Das Projekt ist der Idee der Science Shops verpflichtet. Dieses Format sieht vor, Gesellschaft und Wissenschaft zur gemeinsamen Entwicklung von Ansätzen für die Bewältigung ökologischer, ethischer, technischer oder sozialer Probleme und Fragestellungen zusammenzubringen. Zielgruppe des Pilotprojektes sind insbesondere Personen und Gruppen, die von sozialer Ausgrenzung bedroht oder betroffen sind. Mitarbeiter_innen des Projekts waren auf Seiten der EvH RWL Jana Offergeld, Franz Falk, Franziska Myszor und Kevin Sachs. Der SoWiLa findet an der EvH RWL seine Fortsetzung.